Manche Küchen- und Ernährungs-Mythen, begegnen uns immer wieder.
Dieser Artikel wurde am 8. März 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Manchen Mythen misstrauen wir, recherchieren sie und sagen uns davon los, andere beten wir nach, ohne darüber nachzudenken oder uns gar zu informieren. Wir wollen hier ein fünf hartnäckige Küchen- und Ernährungs-Mythenentlarven.

1. Nudelwasser kocht später wenn man Salz ins Wasser gibt
Chemisch gesehen ist dies kein Mythos, Salz erhöht den Siedepunkt von Wasser. Doch der eine Teelöffel Salz im Nudelwasser verändert den Siedepunkt nur äußerst gering und die Nudeln kochen dadurch kaum schneller. Um den Siedepunkt von Wasser wirklich merkbar zu verändern, müsste man so viel Salz hinzufügen, dass die Nudeln dann ungenießbar wären.

2. Schneidbretter aus Plastik sind hygienischer als Holzbretter
In Holzbrettern setzen sich Bakterien fest und vermehren sich fröhlich, weil man sie auch beim Abwaschen nicht wieder wegbringt. Plastikbretter hingegen kann man in den Geschirrspüler geben und dann sind alle Bakterien tot. Doch eine Studie der University of California zeigt, dass das so nicht stimmt. Beim Holz dringen die Bakterien tief ins Holz ein, wo sie sich aber nicht vermehren und nach kurzer Zeit sterben. Tests haben gezeigt, dass, wenn man die Oberfläche eines gewaschenen Holzbrettes oder Plastikbrettes mit einem scharfen Messer beschädigt, beim Plastikbrett mehr lebende Bakterien vorhanden sind und an die Oberfläche treten.

Mythen_Brett

3. Eier erhöhen den Cholesterinspiegel
Der Cholesterinspiegel wird durch bestimmte gesättigte Fettsäuren und Transfette beeinflusst und Eier enthalten gesättigte Fettsäuren. Der Gehalt ist allerdings gering, nämlich kaum mehr als 3 Gramm pro 100 Gramm Ei (ohne Schale; entspricht etwa zwei Eiern). Dafür aber enthalten Eier wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die man sich entgehen lässt, wenn man Eier vom Ernährungsplan streicht.

Mythen_Ei

4. Zu spätes Essen macht dick
Würde das stimmen, wären alle Spanier fett. Es ist ein hartnäckiger Irrglaube, dass Essen, das wenige Stunden vor dem Schlafengehen konsumiert wird, nicht mehr verdaut werden kann, sondern direkt in Fett umgewandelt und eingelagert wird. Unser Verdauungssystem läuft, wenn auch langsamer, während dem Schlaf weiter. Wieso viele abnehmen wenn sie nach einer gewissen Uhrzeit nichts mehr essen, ist, dass sie dadurch insgesamt oft weniger essen. Wer sich, über den gesamten Tag gesehen, ausgewogen ernährt und genug Bewegung macht, darf ohne Bedenken auch spät Abends noch etwas essen.

Dinner Outside

5. Fett macht fett und muss vermieden werden
Falsch! Der Körper braucht Fett. Essenzielle Fettsäuren können vom Körper selbst nicht gebildet werden, sondern müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Sie werden für den Aufbau der Zellen beziehungsweise Zellmembranen und für verschiedene Stoffwechselvorgänge benötigt. Anstatt jegliches Fett vom Ernährungsplan zu streichen, sollte man sich also genau informieren, welche Arten von Fett der Körper braucht und wie groß die tägliche Dosis etwa sein sollte. Die richtigen Fette, in der richtigen Menge, können sogar beim Abnehmen helfen.

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