Dieser Artikel wurde am 13. April 2013 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!„Keine Details bitte, worum geht es eigentlich?“ Kinder erklären uns die Welt und sagen uns, was wir…
Dieser Artikel wurde am 13. April 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

„Keine Details bitte, worum geht es eigentlich?“ Kinder erklären uns die Welt und sagen uns, was wir eigentlich tun sollten. Da ist in den letzten 40 Jahren irgendetwas falsch gelaufen.

 

Hört auf zu reden, tut endlich was

 

Felix Finkbeiner (15) spricht vor der Vollversammlung der UN und fragt die „Erwachsenen“, warum sie die Welt dorthin gebracht haben, wo Kinder sie nun vorfinden und übernehmen sollen. Er hat immerhin mit all seinen Freunden in den letzten 6 Jahren dafür gesorgt, dass 14 Milliarden Bäume gepflanzt wurden, um das Klimaschädigende CO2 aus der Luft aufzunehmen. Das Ziel, dass sie sich gesetzt haben sind 150 Bäume je Erdbewohner, also 1 Billion Bäume bis 2020. Es scheint so, als würden die Kinder es schaffen. http://www.youtube.com/watch?v=xkfB7nAgOXw

Die Erwachsenen allerdings reden seit 40 Jahren nur, seit der Vorlage des ersten Berichts des Club of Rome (1972) und tun nichts. Alle wissen um die Probleme, können sich jedoch nicht verständigen, sich endlich einigen, etwas Grundlegendes zu unternehmen. Dabei müssen sie nur einmal die Welt so unvoreingenommen – ja vielleicht naiv – wie Kinder eben anschauen. Sie müssen endlich einmal aus ihrem Alltagstrott, ihrem Tunnelblick heraustreten und sich völlig frei von „Sachzwängen“ fragen, wo denn eigentlich die Ursache für all die Probleme ist. Bisher handeln wir völlig planlos, werkeln an Detailproblemen, wobei wir immer wieder völlig falsche Lösungen produzieren. Wir haben durchaus die Fähigkeiten, das Know How und die Technologie eine nachhaltige Zukunft zu gestalten, „global“, aber scheinbar fehlt die Intelligenz. Die aktuelle – nunmehr globale – Kultur ist auf dem besten Weg zu kollabieren, wie so manche „Hochkultur“ zuvor, diesmal aber schneller und gründlicher als die anderen zuvor.

 

Die Antwort ist so einfach, man muss nur richtig fragen

 

Die Erwachsenen rennen herum, wie eine Schar aufgescheuchter Hühner und versuchen an unzählig vielen Stellen irgendetwas zu retten, wobei sie aber immer nur neue Probleme schaffen. Strom aus regenerativen Quellen überschwemmt zeitweise die Netze, muss wieder abgeschaltet werden. Dabei wissen alle „Fachleute“, dass wir in Industriestaaten hauptsächlich Wärme brauchen (51%) und nur 21% elektrischen Strom. Wir beklagen alle 3 Sekunden den Hungertod eines Menschen (30.000 am Tag) und haben doch mehr als genug Lebensmittel für alle Menschen erzeugt, gar doppelt so viel wie nötig. Wir zerstören die Landschaft und die Böden mit einer industriellen Landwirtschaft, vergiften unser Wasser und die Luft mit Agrochemie, die wir niemals brauchten. Wir zwingen Fische unseren Plastikmüll zu essen, woran sie meist qualvoll sterben und verzehren unseren Müll auf diesem Wege sogar selbst. Wir fahren Lebensmittel mehrmals um die Erde, bevor wir ein unidentifizierbares Gemisch aus Chemie und wirklichen Lebensmitteln verzehren, und beklagen uns über zu viele LKW auf den Straßen, zu viel CO2 in der Luft, tausende Verkehrstote in jedem Jahr, ungenießbares Essen. Wir haben angeblich die Sklaverei abgeschafft, vor 70 Jahren weltweit „Menschenrechte“ proklamiert und halten uns trotzdem Millionen Sklaven, die unsere billigen Konsumgüter produzieren. Jeder von uns, der Kinder hat, wird die Zeit nicht haben, all diese völlig irrsinnigen Fragen zu beantworten, ja wird aus seinem Tunnel, in dem wir meist leben und handeln eine Antwort geben können. All diese grausamen Wahrheiten sind angeblich „alternativlos“.

 

Unsere globale Kultur bricht – wieder einmal – zusammen und alle schauen nur zu?

 

Indianer hatten noch die Pflicht, sich in ihrer „Umgebung“, gegenüber „all ihren Verwandten“, so zu verhalten, dass mindestens die 7. Folgegeneration noch eine lebenswerte Umwelt vorfindet, eine „saubere Zukunft hat“. Allein diese Anforderung können wir mit unserer Kultur nicht mehr erfüllen. Schon unsere direkte Folgegeneration, also unsere Kinder finden ein unüberschaubares Chaos, einen gigantischen Müllhaufen vor und haben Schulden, die sie in ihrem Leben nicht abtragen können. Die meisten leiden schon unter physischen und psychischen Krankheiten, die allein aus der Lebenswelt, in die wir sie hineinsetzen entstehen. Wir bieten ihnen keine lebenswerte Zukunft, keine sinnvollen Perspektiven. Teenager halten uns in all unseren Lebensbereichen einen Spiegel vor, in den wir uns nicht einmal trauen, hineinzusehen.

„Kinder an die Macht“ war einmal ein Hit, zu dem wir mitgesungen, mitgeschunkelt haben. Und dann haben wir weitergemacht – mit der Zerstörung der Welt. Auch die Vertreter aller Staaten dieser Welt haben „weise lächelnd“ den Kindern applaudiert, lassen sie gar gewähren, aber sie selbst unternehmen nichts.

Alles würde gut, schreibt Felix Finkbeiner in seinem kleinen Büchlein, das der Streitschrift des gerade verstorbenen Stephane Hessel „Empört euch“ nachempfunden ist. Das Büchlein ist für einen Euro zu erwerben, wobei für je 5 davon wieder ein weiterer Baum gepflanzt wird. Alles Weitere erfährt man auf: www.plant-for-the-planet.org.

Lassen wir uns von unseren Kindern die Welt erklären. Noch haben sie einen unverbauten Blick auf das Problem und neben den richtigen Fragen sogar richtige Antworten.