Durch die Beigabe einer bestimmten Rotalgenart zum Futter, könnte die Methanabsonderung von Kühen drastisch gesenkt werden.
Dieser Artikel wurde am 18. September 2017 veröffentlicht
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Kühe scheiden enorme Mengen an Methan aus, ein Treibhausgas, das viel stärkere Auswirkungen hat als CO2. Wiederkäuer können ihr Cellulose-haltiges Futter verdauen, da in ihrem Magen ein Bakterium vorhanden ist, das einen Fermentationsprozess auslöst. Ein Nebenprodukt dieses Fermentationsprozesses ist Methan und jede Kuh produziert zwischen 200 und 500 Litern pro Tag davon. Bei 1,5 Milliarden Kühen weltweit kommt so eine enorme Menge Methan pro Tag zu Stande.

Laut der United Nations Food and Agriculture Organization (FAO) produziert der weltweite Nutztierbestand insgesamt rund 7 Gigatonnen CO2-Equivalent pro Jahr. Dies ist ein Anteil von rund 14,5 Prozent der gesamten durch Menschen verursachten Treibhausgasemissionen. Womit der Anteil an Emissionen aus der Nutztierhaltung größer ist als der von Auto- und Flugverkehr zusammengenommen.

Eine mögliche Lösung könnte sein, den Nutztieren Algen ins Futter zu mischen. Forscher haben nämlich herausgefunden, dass dies die Methanausscheidung reduzieren kann. Im Labor wurde die Wirkung von zwanzig verschiedenen Algenarten in künstlichen Kuhmägen getestet, dabei hat sich eine bestimmte Algenart als ganz besonders geeignet erwiesen. Diese Algenart heißt Asparagopsis taxiformis, einer Rotalge, die auch in der Hawaiianischen Küche verwendet wird. Diese Algenart wurde auch an lebenden Schafen getestet, es reichte bereits eine Zugabe von zwei Prozent Algen zum Futter, um deren Methanausscheidung um siebzig Prozent zu reduzieren. Diese Wirkung hat Asparagopsis taxiformis weil es Bromoform enthält, welches die Verdauungsenzyme beeinflusst, die für die Methanproduktion verantwortlich sind.

Doch auch wenn es genügen würde kleine Mengen dieser Rotalge über das Nutztierfutter zu streuen, so wie wir Kräuter auf unser Essen streuen, um die Methanabsonderung von Wiederkäuern deutlich zu reduzieren, hat das Ganze (zurzeit noch) einen Haken. Die Forscher haben berechnet, dass 3.000 Hektar Algenzuchtfläche nötig sind, um nur 1,5 Millionen Kühe, mit der entsprechenden Menge an Algen zu versorgen. Auch wenn die Algenzucht weltweit gerade boomt, ist man weit davon entfernt genügend Algen für die Gesamtzahl von 1,5 Milliarden Kühe produzieren zu können.

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