Was macht das Barfuß gehen mit uns? Und sind Barfuß-Schuhe ein guter Kompromiss?
Dieser Artikel wurde am 4. Juli 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Seit einigen Jahren sind sogenannte Barfuß-Schuhe immer mehr am boomen. Aber wie unterscheiden sie sich von normalen Schuhen? Und wie sehr sind wie wirklich dem barfuß gehen ähnlich? Welche Vorteile, aber auch Risiken hat das barfuß gehen? Diesen Fragen habe ich mich ein bisschen genauer gewidmet. Vor allem interessant ist auch die Frage, welche Form der Fuß-Bekleidung in welchen Fällen Sinn oder nicht so viel Sinn macht. Hier spielt unser Lebensstil  jedenfalls eine wesentliche Rolle.

Barfuß-Schuhe

Diese Schuhe haben meist eine relativ dünne und flexible Sole und der restliche Schuh ist darauf ausgelegt, so weich wie möglich zu sein. Es geht darum, dass der Fuß sich so bewegt, wie er von der Anatomie und dem Aufbau des Menschen eigentlich gedacht ist, und die entsprechenden Muskeln, die zum Gehen ursprünglich beansprucht werden sollen, das auch tun. Dadurch kann bei regelmäßigem Tragen diversen Gelenks-Problemen vorgebeugt werden.

wirklich Barfuß

Aber warum braucht man dann Barfuß-Schuhe, wenn das ursprüngliche, das „richtige“ barfuß gehen doch die natürlichste Art des Gehens ist?

Barfuß auf der Straße

Ganz ohne Schuhe zu gehen ist für die Füße evolutionär bedingt wohl am Gesündesten. Zusätzlich bietet das Barfußgehen erweiterte Sinneseindrücke, wenn man zum Beispiel durch eine Wiese, über einen Sandstrand oder über eine Schotterstraße geht.

Oft ist es jedoch notwendig, die Füße vor diversen kleinen oder spitzen Gegenständen zu schützen, oder auch etwas schneller voran zu kommen. Hat man das Barfußgehen nicht über eine längere Zeit trainiert, und sich eine Hornhaut auf der Sohle aufgebaut, kann es sehr schnell sehr unangenehm werden.

Außerdem ist es in vielen Bereichen der Gesellschaft nicht akzeptiert und wird als dreckig und ungepflegt angesehen, ohne Schuhe zu erscheinen. Dafür können Barfuß-Schuhe eine gute Alternative sein.

positive Auswirkungen

Durch das Gehen mit Barfuß-Schuhen oder ganz ohne zeigt sich vor allem bei vielen Menschen eine Änderung des Ganges vom Fersengang zum Vorderfußgang. Der Vorderfußgang – also das Auftreten zunächst am Fußballen und erst nachträgliches Abrollen auf die Ferse – verursacht, dass durch den Fuß und die Muskeln ein großer Teil des Drucks abgefedert wird, und nicht wie beim Fersengang direkt auf den Gelenken landet.

Auch zum Beispiel das Umknicken wird durch Barfuß-Schuhe reduziert, da man nicht aufgrund der dicken meist scharfkantigen Sole gleich um 90° umknickt.

Barfuß über Steine

Worauf muss man achten?

Beim Tragen von Barfuß-Schuhen oder auch ganz ohne, muss man viel mehr darauf achten, wo man seinen Fuß platziert und wie. Speziell auch wenn man läuft, kann es schnell passieren, dass man auf Unebenheiten, spitze oder kleine Gegenstände nicht so achtet, die vom normalen Schuh meist abgefedert werden. Speziell beim Umstieg benötigt es ein viel höheres Level an Achtsamkeit auf die eigenen Bewegungen, aber auch Beobachten der Umgebung. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran.

Wie umsteigen?

Es wird von vielen empfohlen, zunächst vorsichtig und schrittweise auf Barfuß-Schuhe umzusteigen, da die Muskeln im Fuß und Unterschenkel die zusätzliche Herausforderung nicht gewohnt sind und erst aufgebaut werden müssen.

Ich sehe diese Empfehlung aber vor allem im Bezug auf das Laufen mit Barfuß-Schuhen relevant. Bei langsameren Geschwindigkeiten wie dem Gehen sollte es weniger Probleme geben.

Fazit

Ich bin sehr begeistert von dem Trend der Barfuß-Schuhe. Seit ich flexiblere Schuhe mit dünner Sohle trage, oder gleich ganz barfuß gehe, nehme ich viel mehr von meiner Umgebung wahr, und trete viel achtsamer auf, als wenn ich mit dicken, festen Schuhen durch die Welt stapfe. Dieses achtsamere Auftreten hat mich auch in anderen Bereichen meines Lebens achtsamer und sanfter werden lassen. Dennoch gibt es auch für mich Situationen, wo ein fester Schuh mehr Sinn macht, wie z.B. wenn meine Geh-Geschwindigkeit relevant ist.

 

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Bildquellen:

Beitragsbild: pixabay.com // Wokandapix
Barfuß auf der Straße: pixabay.com // Pexels
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