Der Frühling lockt das Grün aus dem Boden. Darunter so manch Gesundes. Im Wald sprießen jetzt Brennesseln und Bärlauch: ein nachhaltiger Raketenantrieb fürs Immunsystem. Doch Vorsicht vor der Herbstzeitlosen…
Dieser Artikel wurde am 27. März 2013 veröffentlicht
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Für gesundheitsbewusste Genießer zahlt es sich jetzt aus, mit offenen Augen durch Wald und Wiese zu spazieren. Frische Wildkräuter sind eines der besten Mittel, um Immunsystem und Stoffwechsel zu aktivieren, bevor der Sommer so richtig ankommt.

Natürlich gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Deshalb pflücken Sie am besten nur Bekanntes. Das ist ganz besonders wichtig, wenn es um den beliebten Bärlauch geht.

Vorsicht: Bärlauch sicher erkennen!

Bärlauch ist verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Die Pflanze ist das klassische Wildgemüse für den Frühling: sobald die ersten Sonnentage kommen, treibt sie aus und wächst bis zu 50 Zentimeter hoch. Blütezeit ist im April und Mai.

Bärlauch schmeckt und ist gesund, allerdings: er wird oft mit anderen Pflanzen verwechselt.
Wie unterscheidet man Bärlauch von seinen giftigen Cousins, dem Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen?

Den Bärlauch erkennt man an der matten Blattunterseite, der hervortretenden Mittelrippe und am typischen Bärlauch-Geruch. Der Geruch ist allerdings kein verlässlicher Hinweis, denn nach einiger Zeit sind es die Hände, an denen das Bärlauch-Aroma haftet.

Was tun bei Vergiftung?

Wenn es doch passiert und die falsche Pflanze in den Salat wandert, kann das verhängnisvoll enden. Maiglöckchen sorgen für Atemnot, Herzrasen und im schlimmsten Fall Herzstillstand. Erste Hilfe bei Maiglöckchen-Vergiftung: Erbrechen, medizinische Kohle einnehmen, schnell zum Arzt!

Die Blätter der Herbstzeitlosen enthalten das Gift Colchicin. 50 Gramm sind für einen Erwachsenen mit 60 Kilo Körpergewicht tödlich. Erste Symptome treten zwei bis sechs Stunden nach der Mahlzeit auf. Schluckbeschwerden, Kratzen und Brennen in Mund und Rachen, Erbrechen und Krämpfe, Durchfall. Nach bis zu zwei Tagen tritt Atemlähmung ein – und der Tod! Daher: auf keinen Fall warten, sofort das Gift so weit möglich entfernen und schnell ins Krankenhaus.

Eine harmlosere Verwechslung ist die mit dem “Aronstab”, der dem echten Bärlauch besonders ähnlich sieht. Er ist nicht giftig, aber scharf: ein einziges Blatt kann eine ganze Schüssel voll Bärlauch ungenießbar machen.

Wildes Gemüse

Frische Vitamine für Tiefkühlware gewinnen Sie, wenn Sie “gewöhnlichen” Spinat mit frisch gepflückten Brennesseln mischen. Die Brennessel wirkt gegen Nierensteine und lindert Husten (gerade jetzt in der Übergangszeit wieder ein Thema!). Als Tinktur sollen Brennesseln den Haarwuchs fördern; die Wissenschaft ist aber nicht ganz schlüssig, wie viel von diesem Tipp zu halten ist. Sicher ist aber: die bei Kindern gefürchtete Pflanze ist eine Vitamin-C-Bombe und enthält viel Kieselsäure. Sie stärkt die Harnwege und entgiftet den Körper.