Herbizidhersteller BAYER liebt Bienen und klagt den BUND für Umwelt- und Naturschutz.
Dieser Artikel wurde am 26. Februar 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Offensichtlich hat BAYER ein Problem mit einer aktuellen wissenschaftlichen Studie, die beweist, dass ein von BAYER eingesetztes Pestizid für Bienen schädlich ist. Von den Zulassungsbehörden wurde das Pflanzenschutzmittel als “bienenungefährlich” eingestuft und durfte somit in den Verkauf. Der BUND jedoch will das Nervengift vom Markt nehmen, woraufhin BAYER CorpScience eine einstweilige Verfügung gegen den BUND erwirkt hat wegen “geschäftsschädigender Behauptungen”.

Das daraufhin vom BUND veröffentlichte YouTube-Filmchen ist sehenswert!

Nervengift tötet Bienen langsam

Die Bienenschutzverordnung dient der Lebensmittelsicherheit und soll Honigbienen vor Schäden durch Pflanzenschutzmittel bewahren. So gibt es vier Kategorien der Bienengefährdungsstufen.

  • B1 – bienengefährlich
  • B2 – bienengefährlich, außer bei der Anwendung nach dem Ende des täglichen Bienenfluges
  • B3 – aufgrund der durch die Zulassung festgelegten Anwendung des Mittels werden Bienen nicht gefährdet
  • B4 – nicht bienengefährlich

Jetzt fragt man sich, wie das Nervengift Thiacloprid überhaupt auf B4 also bienenungefährlich eingestuft werden konnte. Dazu Reinhold Przywarra, Vorsitzender des Imkervereins Leinfelde e.V.

“Wenn mit einem als bienenungefährlich bezeichneten Mittel bei sachgerechter und empfohlener Anwendung 100 Bienen in Berührung kommen und von diesen innerhalb von 48 Stunden nicht mehr als 49 Bienen sterben, dann ist das Mittel bienenungefährlich. Bienen, die später an einem Gift sterben, werden also ignoriert. Was würden die Landwirte wohl unternehmen, wenn nach einer Behandlung von 100 Kühen 49 das Leben aufgeben würden, 51 gerade noch überleben und wenn dann der Rest auch nach weiteren Tagen sterben würde? Unsere vergifteten Bienen findet man nicht in der Natur, aber eine Herde toter Kühe würde einen Aufschrei erzeugen”, ist er überzeugt.

Prof. Randolf Menzel vom Neurologischen Institut inBerlin erforscht Bienen seit 50 Jahren. Er fand heraus, dass sich die Bienen elektrostatisch aufladen. Auf den Härchen entstehen bis zu 700 Volt. Je weiter die Futterquelle entfernt ist, desto höher ist die Spannung. Diese Spannung registrieren die anderen Stockbienen nebst anderen Tönen, einem Konzert ähnlich. Kommen Neonicotinoide ins Spiel, verstummt dieses Konzert. Die Bienentänze, die wichtig zur Futterquellensuche sind, hörten auf. Das Kühlen oder Heizen im Stock hört auf, die Brut stirbt. Die Bienen sind benebelt von der Chemiedroge. Das Volk bricht in sich zusammen, da die Arbeitsteilungen im Volk nicht mehr funktionieren. Viele finden den Weg zurück in den Stock nicht mehr.

Thiacloprid zählt zu den Neonicotinoiden und ist ein hochwirksames, synthetisch hergestelltes Insektizid und soll vom Markt genommen werden. Unterschreiben Sie die Petition!

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Quelle: http://www.bund.net/themen_und_projekte/chemie/pestizide/bayer_vs_bund/