Auch Bier hat einen CO2-Fußabdruck. Produktion und Transport des beliebten Getränks fallen dabei weniger ins Gewicht. Wichtiger ist die Verpackung: Dose oder Glasflasche lautet dabei die Frage – Pfandflasche ist die Antwort, Recycling spielt keine Rolle.
Dieser Artikel wurde am 15. Oktober 2013 veröffentlicht
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Die Konservenindustrie ist auf dem Vormarsch. Billigere Herstellung, weniger Gewicht und dadurch weniger CO2-Verbrauch beim Transport der Produzenten und Verbraucher. Dieser Trugschluss könnte beim Vergleich von Dosen und Glasflaschen entstehen, wenn eine dritte Option nicht berücksichtigt wird: die Pfandflasche aus Glas.

Der eigentliche CO2-Fußabdruck von Bier entsteht bei der Herstellung der Verpackung. Die Entscheidung ist demnach nicht zwischen Glasflasche und Dose zu treffen, sondern zwischen Recycling und Einwegverpackungen. Die meisten Industriestaaten setzen zu einem großen Teil auf das Recycling von Glas, lediglich in den USA dominieren die Einwegverpackungen, nur drei Prozent des Biers wird in Pfandflaschen verkauft.

Die Dominanz von Dosenbier in den USA ist historisch zu begründen. Es ist die Geschichte von zentraler Massenproduktion, die kleine lokale Betriebe verschwinden ließ. Dazu kam der Wechsel von wiederverwendbarer Verpackung hin zu einer Kultur des Wegwerfens und von Glas zu mit BPA behandelten Dosen aus Aluminium. Eine Kultur des Wegwerfens entstand – auch in Europa.

Recycling ist demnach auch nicht die Lösung, sondern wiederbefüllbare Glasflaschen. Mit der Verwendung einer Pfandflasche aus Glas verbraucht man 93 Prozent weniger Energie als bei der Erzeugung einer neuen Verpackung. Die Reinigung der Flaschen verbraucht 47 bis 82 Prozent weniger Wasser als bei der Herstellung von Einwegflaschen benötigt wird.