Der weltweit erste Solar-Skilift lässt auch im Sommer die Kasse klingeln und erzeugt ein vielfaches des Stroms den er verbraucht.
Dieser Artikel wurde am 10. Mai 2013 veröffentlicht
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Der Skisport ist nicht gerade für schonenden Umgang mit der Umwelt bekannt. Umso bemerkenswerter ist die Errichtung eines Solar-Skiliftes in einem Schweizer Skigebiet. Beim Transport der Schneesportler wird zur selben Zeit Solarstrom produziert.

Nach dem Winter 2010/2011 hatte ein 41 Jahre alter Skilift in der Schweizer Surselva ausgedient. Im Dorf Tenna wollte man den 450 Meter langen Schlepplift aber nicht einfach ersetzen, sondern eine möglichst umwelt-, ressourcen- und klimaschonende Lösung finden. Als neuer Skilift wurde somit der weltweit erste Solar-Skilift im Dezember 2011 in Betrieb genommen.

Eigentlich wollte man nur den Lift mit Solarstrom versorgen. Aus dieser Grundidee entstand schließlich ein technisches Meisterwerk: Die Solarpaneele sind auf der Lifttrasse über den Zugkabeln an Tragseilen montiert. Vollautomatisch gesteuert folgen sie dem Lauf der Sonnen und können so den höchsten Wirkungsgrad erzielen. Der Wirkungsgrad von Photovoltaik-Zellen ist am höchsten, wenn die Sonne senkrecht darauf scheint. Die Module in Tenna weisen daher ständig eine ideale Südneigung von 30 Prozent auf. Die Solaranlage auf dem Skilift erzeugt rund 21 Prozent mehr Strom als eine herkömmliche Anlage auf dem Dach.

Die Solaranlage produziert in etwa 90.000 kWh im Jahr. Für den Skiliftbetrieb werden in etwa 22.000 kWh benötigt. Die Überproduktion wird verkauft und mit dem Gewinn die Kosten der Herstellung getilgt. Das Konzept steht ganz im Einklang mit einer nachhaltigen Entwicklung, weshalb das Bergdorf Tenna auch auf Schneekanonen verzichtet.