Metrocable de Medellín 2 © Jorge Gobbi / Flickr
Metrocable de Medellín 2 © Jorge Gobbi / Flickr
Weiter geht’s mit Nummer sieben und acht.
Dieser Artikel wurde am 10. Februar 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das Weltwirtschaftsforum hat im Oktober 2015 eine Liste von 10 Innovationen für die Stadt präsentiert, die diese Anforderungen erfüllen. Hier stelle ich die siebente und achte vor.

Die erste und zweite Innovation:: Verschieden nutzbarer Raum, Das Internet der Rohre

Die dritte und vierte Innovation: Baumpate werden, Die neue Mobilität.

Die fünfte und sechste Innovation: Co-Co-Co: Co-Erzeugung, Co-Wärme, Co-Kälte, Die teilende Stadt: Verfügbare Kapazitäten entfesseln.

7. Mobilität auf Abruf

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Der Stau ist die Antithese der Mobilität. Neben der zusätzlichen Luftverschmutzung bringt er erhebliche Kosten mit sich: die täglichen Staus der 83 größten Städte in den USA kosten der Gesellschaft 60 Milliarden Dollar, überwiegend in verlorener Zeit und in verbrauchtem Benzin.

Ein Weg, das Problem zu reduzieren, bieten digitale Informations- und Kommunikationssysteme, die in Echtzeit den Verkehr effizienter regeln können. Forschungen, wie der “Mass Transport Vehicle Routing”-Algorithmus, zeigen, dass sich die positiven Effekte einer solchen Steuerung verstärken, je größer das Netzwerk ist. Die Lösungen bauen nicht nur auf auf der Regelung des Verkehrs, sondern versuchen darüber hinaus, alle Fahrzeuge so intensiv zu nutzen wie möglich.

Carsharing ist damit aktueller denn je. Nicht nur die kommerziellen Varianten, sondern auch das Teilen von Privatfahrzeugen: mit Plattformen wie carsharing24/7 oder der Caruso Carsharing Genossenschaft gibt es auch österreichische Lösungen, die sich inzwischen etabliert haben.

Eine Flotte selbstfahrender Autos hätte das Potential, die Grenzen zwischen Privatverkehr und Öffentlichen Verkehrsmitteln verschwimmen zu lassen, indem sie laufend die optimale Route planen zwischen den Ein- und Aussteigepunkten zu befördernder Personen.

8. Infrastruktur als Mittel sozialer Integration

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1992 war die kolumbianische Stadt Medellin eine der gefährlichsten der Welt. Heute hat sie sich verwandelt in ein Labor für richtungsweisende architektonische und urbane Interventionen: Architektur und Urbanität werden in Medellin verstanden als Werkzeuge sozialer Integration, nicht nur dafür, eine spezifische Lösung für ein städtebauliches Problem zu liefern.

Zwei Projekte ragen dabei heraus: die Errichtung von Bibliotheken in allen Teilen der Stadt mit angeschlossenen Parks, sowie die Anbindung schwer erreichbarer Stadtteile auf den umliegenden Hügeln an das Stadtzentrum mit Gondelbahnen (Metrocable), wie sie für Skigebiete üblich sind. Alleine mit diesen Mitteln konnte die Wahrnehmung der Bevölkerung so weit verändert werden, dass sie sich nicht mehr ausgenommen fühlen, sondern mit einbezogen. Damit einher ging eine wesentliche Reduktion der Kriminalitätsrate in den betroffenen Stadtteilen.