Seit fast drei Jahren hat es im US-Bundesstaat Kalifornien nicht mehr geregnet. Nicht nur die Flüsse und Seen verlieren deutlich Wasser, der Wasserbedarf des Obstgartens der USA lässt das Grundwasser versiegen.
Dieser Artikel wurde am 4. Juni 2014 veröffentlicht
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Dürre von 2006 bis 2010, ein Jahr mit Niederschlägen und seitdem wieder Dürre. Die neuen Daten der NASA-Satelliten-Mission GRACE zeigen, dass die Flüsse Sacramento und San Joaquín in den Jahren 2012 und 2013 beide jeweils 10 Kubikmeter Wasser verloren haben. Das ist der deutlichste Rückgang des Wasservorkommens in Kalifornien seit 2002.  Dazu kommt der drastisch gestiegene Verbrauch von Grundwasser während der Dürrejahre sowie der dramatische Rückgang von Schnee (und damit ausbleibendes Schmelzwasser) in der Sierra Nevada, wie die Bilder der NASA zeigen.

Grundwasser Kartografie

Seit 2002 läuft die Satelliten-Mission GRACE. Mit den angesammelten Messdaten kann auch präzise festgestellt werden, wie sich die Grundwasservorräte auf der Erde verändern. Die gute Nachricht ist, dass die Methode perfekt funktioniert. Die schlechte Nachricht: Uns geht das Grundwasser aus. Speziell trockene Gegenden wie Kalifornien leiden darunter, weil es dort eben wenig regnet. Menschen leben aber gerne in niederschlagsarmen Gebieten und sind deshalb besonders auf Grundwasservorräte angewiesen.

2003 – 2010

Die NASA hat die Daten zu Kalifornien veröffentlicht, die – siehe Grafik – oben genannte Entwicklung deutlich zeigen. Frühere Studien ergaben, dass zwischen Oktober 2003 und März 2010 die Becken der Flüsse Sacramento und San Joaquín rund 30 Kubikkilometer Wasser verloren. Rund zwei Drittel davon wegen des totalen Versiegens von Grundwasser im Central Valley, dem Fruchtgarten Amerikas. Zum Vergleich: Der Bodensee kommt auf ein Volumen von 48 Kubikkilometer. Während der Dürre zwischen 2006 und 2010 wurde die Verteilung des Wassers aus Flüssen und Seen drastisch reduziert. Die Bauern griffen deshalb auf die Grundwasservorräte zurück.

2012 – 2014

Die neuen Daten von GRACE zeigen, dass die Flüsse Sacramento und San Joaquín in den Jahren 2012 und 2013 beide jeweils 10 Kubikmeter Wasser verloren haben. Das ist der deutlichste Rückgang des Wasservorkommens in Kalifornien seit 2002. Dazu kommt der beschriebene drastisch gestiegene Verbrauch von Grundwasser während der Dürrejahre. Die Folgen sind absehbar: Grundwasserabsenkung, Verschlechterung der Wasserqualität, steigende Kosten der Wasserversorgung, tiefere Brunnen, höhere Lebensmittelkosten, weitere ökologische Schäden etc.

Daran ist nicht nur der Klimawandel schuld, sondern auch fehlendes Wassermanagement. Die Politik bewegt sich langsam. Jerry Brown, der Gouverneur von Kalifornien, hat im Jänner den Dürre-Notstand in Kalifornien ausgerufen. Die Bevölkerung solle dringend Wasser sparen, so der Aufruf. Das wird wahrscheinlich nicht genügen, denn 2014 könnte in Kalifornien das trockenste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung werden.

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