Copenhagen Wheel © credit Michael D Spencer
Copenhagen Wheel © credit Michael D Spencer
Es gibt Ideen, die brauchen Zeit. So auch das Copenhagen Wheel.
Dieser Artikel wurde am 30. November 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Klimakonferenz in Kopenhagen (COP15) ist eine Weile her; Seit 2009 sind 6 Jahre und 6 Klimakonferenzen vergangen. Damals wurde erstmals eine Idee präsentiert, die einleuchtet: das E-Bike zum Nachrüsten. Gemeinsam mit der Stadt Kopenhagen wurde von Forschern am MIT die Idee ausgearbeitet, in ein normales Hinterrad einen gekapselten Elektromotor zu integrieren, mit Akku, Sensoren und allem, was dazugehört zu einem angenehmen und reibungslosen, elektrischen Radfahrvergnügen. Energieleben hat 2012 kurz darüber berichtet. Drei Jahre später ist es an der Zeit, wieder vorbeizuschauen, nächstes Jahr soll endlich geliefert werden. Das World Economic Forum hat es genannt in ihrer Liste der 10 wichtigsten urbanen Erfindungen diesen Jahres.

httpv://youtu.be/S10GMfG2NMY

Inzwischen wurde die Entwicklung ausgelagert an Superpedestrian Inc. in Cambridge, Massachusetts. Das Team besteht noch immer aus den Leuten, die von Beginn an dabei waren; dass sie nicht faul auf der Haut gelegen sind, steht auch fest. Das Gerät wurde komplett neu entwickelt und verfügt über eindrucksvolle Daten:

Der Motor hat (für Europa) eine Leistung von 250W, gespeist aus einer 48V Lithium-Batterie mit einer Reichweite von 50km, die sich in 4 Stunden aufladen lässt, 1000 mal. Mit den 1000 Ladezyklen kommt man 6,5 Jahre weit, fährt man 20km am Tag. Die Höchstgeschwindigkeit der Unterstützung beträgt wie für alle E-Bikes 25km/h. Während das Rad leider keine Scheibenbremsen unterstützt, verfügt es über einen energiegewinnende Rücktritt: man erzeugt Strom, sobald man rollt oder man rückwärts tritt. Ein weiterer Vorteil im Vergleich zu vielen “fertigen” E-Bikes: das Copenhagen Wheel unterstützt eine 7, 8, 9 oder 10-Gang-Schaltung, so dass man die Übersetzung richtig dosieren kann.

Benötigt wird für die Steuerung ein Smartphone (iOS oder Android), das über Bluetooth Low Energy (4.0) mit dem Rad verbunden wird. Über eine App kann das Rad bedient werden, und stellt eine vollwertige Fahrrad-App und hat, durch die vielen Sensoren, mehr Daten- und Auswertungspotential als üblich. Die Handyhalterung muss man sich dazu kaufen. 

Ganz billig bleibt der Spaß nicht: 900$ in der Vorbestellung, ab Lieferung sind es 1200$; Immer noch billiger als viele E-Bikes und man kann sein Rad weiterverwenden.

Einen ausführlichen Test eines aktuellen Prototypen gibt es, mit Video natürlich.