Was macht man mit Akkus, die zu schwach für E-Autos sind?
Dieser Artikel wurde am 8. Dezember 2016 veröffentlicht
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Nach einiger Zeit in Gebrauch lässt die Leistung von Akkus nach. Für E-Autos ist die Kapazität des Akkus entscheidend, ist diese niedrig, ist die Reichweite gering. Nach längstens zehn Jahren, werden alle Akkus schwächer und sind für den Einsatz in Elektrofahrzeugen nicht mehr zu gebrauchen. Wirft man sie einfach weg, gehen wertvolle Rohstoffe verloren, aber Recycling rentiert sich wirtschaftlich leider noch nicht. Doch auch wenn sie als Batterie für Fahrzeuge nicht mehr stark genug sind, können sie doch immer noch einiges an Leistung speichern und anderweitig eingesetzt werden.

In Lünen in Deutschland ist gerade der erste Großspeicher, der ausschließlich aus ausrangierten E‑Auto‑Akkus besteht ans Netz gegangen. Um den bislang größten 2nd‑use Batteriespeicher weltweit zu verwirklichen, haben sich Daimler, The Mobility House, GETEC und REMONDIS zusammengeschlossen. Der aus 1000 Altbatterien bestehende Speicher hat eine Kapazität von 13 Megawattstunden. Diese Energieleistung soll eingesetzt werden um das Stromnetz bei Bedarf zu stabilisieren, zum Beispiel, wenn weniger Energie produziert als gebraucht wird oder es in einem Kraftwerk zu einem Störfall kommt. Da der Anteil an erneuerbaren Energien zunimmt, werden solche Speicher immer wichtiger, um eine stabile Stromversorgung garantieren zu können. 

Bisher werden vor allem Pumpspeicherkraftwerke eingesetzt, um Energieflauten auszugleichen. Der Bedarf an sogenannter Primärreserve liegt in Deutschland derzeit bei 583 MWh, die 13 MWh des 2nd‑use Speichers in Lünen können somit gute zwei Prozent dieses Bedarfs decken. Laut einer aktuellen Studie des Bundesverbandes für Erneuerbare Energien und der Deutschen Messe AG kann man mit 2nd‑use Speichern bis 2025 eine Kapazität von 25 Gigawattstunden erreichen. Dies entspricht etwa 50 Prozent dessen, was zurzeit durch Pumpspeicherkraftwerke gedeckt wird.

Laut Thomas Raffeiner, dem CEO von The Mobility House, haben die ausgedienten Autobatterien, eine Lebensdauer von etwa weiteren zehn Jahren, wenn sie in einem solchen Speicher eingesetzt werden. Hier werden sie nämlich kontinuierlich geladen und entladen, was sie Batterie schont und somit die Lebensdauer verlängert.

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Bild: Mobility House