Wenn die Tage wieder länger werden, macht das Spielen und Entdecken im Freien mehr Spaß.
Dieser Artikel wurde am 17. Mai 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Endlich ist es Frühling, eine tolle Zeit, um mit den Kindern die Natur zu entdecken und im Freien zu spielen. Nichts ist für ein Kind so abenteuerlich, wie durch den Wald zu streichen, auf Bäume zu klettern oder auf umgestürzten Baumstämmen zu balancieren. Auch Bäche und Flussufer sind herrliche Abenteuerspielplätze, man kann von Stein zu Stein hüpfen um ans andere Ufer zu kommen. Für Eltern sind solche Abenteuerspiele und Entdeckungstouren aber oft auch mit einer gewissen nervlichen Belastung verbunden. In Gedanken sieht man das Kind schon vom Baum fallen, sobald es den ersten Versuch wagt hinauf zu klettern. Man hat Angst, den Nachwuchs könnte auf einem glitschigen Stein ausrutschen, ins Wasser fallen und sich womöglich auch noch den Kopf an einem Stein anschlagen.

In solchen Situationen ist es eine ganz natürliche Reaktion, dass man ruft „Pass auf!“, „Sei vorsichtig!“ oder sogar „Lass das, das ist gefährlich!“. Was man nicht bedenkt, ist dass man dem Kind damit Angst macht und ihm womöglich die Entdeckungslust nimmt. Die Kinder lernen dadurch, dass man Dinge die mit Risiko verbunden sind vermeiden sollte. Auf Dauer führen solche Zurufe dazu, dass das Kind sich nicht mehr traut seine Umgebung zu erforschen und seine eigenen körperlichen Fähigkeiten zu testen. Doch genau durch Ausprobieren und Testen lernen wir Ding und trainieren unterschiedliche Fähigkeiten.

Wer sich von Stein zu Stein bewegt, um ans andere Bachufer zu kommen, muss seine Umgebung vorher genau betrachten, einen Plan machen, wie man den Bach am besten überquert und dann vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzen und dabei auch noch das Gleichgewicht halten. Wollen wir unsere Kinder wirklich davon abhalten solche Fähigkeiten zu trainieren? Nein, das ist wohl bei niemanden der Hintergedanke, wenn man „Sei vorsichtig!“ ruft. Was kann man also stattdessen sagen, damit das Kind zwar versteht, dass manche Dinge mehr Aufmerksamkeit verlangen und dass man mit Achtsamkeit manches Risiko ausmerzen kann?

Erst einmal ist es wichtig, dass wir versuchen mit ruhiger Stimmer zu sprechen und nicht zu schreien. Zuerst sollte man also durchatmen und dann sollte man versuchen die Aufmerksamkeit des Kindes zu lenken in dem man zum Beispiel sagt: „Hast du gesehen, dass die Steine feucht und rutschig sind?“, „Teste zuerst ob der Stein stabil liegt und nicht wackelt, bevor du draufsteigst.“. Man kann auch Tipps geben, wie sich Dinge sicherer oder einfacher ausführen lassen: „Nimm deine Hände zu Hilfe, um das Gleichgewicht zu halten, wenn du über den Baumstamm balancierst.“ Mit wenigen Worten kann man das Kind auch dazu auffordern sein Unterfangen erst einmal zu planen: „Hast du dir den Baum angesehen? An welchen Ästen kannst du dich beim Raufklettern anhalten? Kommst du auch ohne Hilfe wieder runter?“. Mit solchen Sätzen hilft man dem Kind sowohl physische als auch kognitive Fähigkeiten zu trainieren, es lernt Risiken durch Aufmerksamkeit und Planung zu minimieren und es kann dabei seinen Entdeckungsdrang dennoch ausleben.  

In Wien gibt es auch ein paar tolle Aktivitäts–  und Waldspielplätze, die ihr gemeinsam mit euren Kindern entdecken könnt.

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