Bei Google laufen Tag und Nacht enorme Serverkapazitäten, um Milliarden Suchanfragen täglich zu befriedigen. Das kostet Energie. Google holt sie sich zu einem wachsenden Teil aus erneuerbarer Energie.
Dieser Artikel wurde am 17. Juli 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Screenshot GoogleGoogle und die Erneuerbaren Energien. Der Suchmaschinen-Gigant investiert seit langem in Photovoltaik und Windkraft – und hat auch als einer der ganz wenigen IT-Konzerne seinen jährlichen Energieverbrauch offengelegt. Das waren 2010 mehr als 2 Millionen Megawattstunden Strom und CO2-Äquivalente von anderthalb Millionen Tonnen im operativen Geschäft.

Das ist viel. Aber Google hat gleichzeitig schon damals 25% seines Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt und ist laufend dabei, diesen Anteil zu steigern.

Fliegende Windkraftwerke

Jetzt hat Google die Firma “Makani Power” übernommen – einen Hersteller von fliegenden Windkraftwerken, mit dem der Suchmaschinenbetreiber auch schon vor der Übernahme zusammengearbeitet hat.

Von Makani – und damit jetzt von Google – kommt etwa der voll autonome “Wing 7”, ein Windkraftgenerator mit 8 Meter Flügelspannweite.

In mehreren Hundert Metern Höhe profitieren die Anlagen von besonders hohen Windgeschwindigkeiten – der erzeugte Strom wird über ein Kabel an die Bodenstation abgeleitet.

Wo fliegende Windturbinen besonders nützlich sind: Offshore. Eine Kraftwerk in der Luft erspart den Betreibern nämlich das größte Problem bei Offshore-Kraftwerken: die Errichtung und die Wartung in der feindlichen, salzigen Umgebung.

Solarprojekt: Kalifornien

168 Millionen Dollar hat Google in den Einstieg beim weltgrößten “Solarturm” in Kalifornien gesteckt. Das Projekt ISEGS soll 137 Meter aus der Mojave Wüste emporragen und dabei 173.000 Paneele auf die Sonne ausrichten. Die Sonnenhitze wird auf einen einzelnene Empfänger im Zentrum gebündelt. Der muss dann nur noch gekühlt werden, damit er durchhält. Um Wasser zu sparen, greift das Projekt auf Trockenkühlung zurück. So verbraucht ISEGS nur 5% der Wassermenge anderer vergleichbarer Kraftwerksprojekte.

Solarprojekt: Südafrika

Aber Google fischt bei der Suche nach erneuerbarer Energie auch abseits der bekannten Gewässer. Statt immer nur in den USA, Europa und Asien zu bleiben, hat man den Blick nach Südafrika gewandt. Google hat dort 12 Millionen Dollar in das Jasper Power Project in der nördlichen Kap Provinz gesteckt.

Dabei handelt es sich um das planmäßig größte Photovoltaik-Kraftwerk auf dem ganzen Kontinent. Wenn der Bau abgeschlossen ist, wird das Jasper Power Project genug Output liefern, um 30.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Südafrika als Vorbild

Generell investiert Südafrika in ein “grüneres Netz”. Bis 2030 sollen 18 Gigawatt der nationalen Stromproduktion aus erneuerbarer Energie kommen – von insgesamt 44 Gigawatt, die aktuell noch hauptsächlich durch fossile Brennstoffe gewonnen werden.

Doch eine ganze Reihe staatlich geförderter Projekte zielt auf die Energiewende und größere Unabhängigkeit von Ölimporten; als Vorbild für ganz Afrika. Und für energiehungrige Konzerne auf der ganzen Welt.