Manchmal ist es besser, erneuerbare Energie verfallen zu lassen als sie zu speichern. Dass Verschwendung sich durchaus lohnt, zeigt eine neue Studie.
Dieser Artikel wurde am 4. November 2013 veröffentlicht
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Theoretisch ist es nicht gut, Energie zu verschwenden. Praktisch ist die Welt voller Kompromisse und in manchen Situationen ist es sinnvoller, Energie zu verschwenden. So lautet die Schlussfolgerung einer Studie, die Erntefaktoren von Wind- und Solarenergie sowie Speichermedien wie Pumpspeicherkraftwerke, Druckluftspeicherkraftwerke und Akkus analysierte.

Das Ergebnis: Energie aus Wind und Sonne ist im Vergleich zu anderen Quellen ungemein sauber, kann aber nur stoßweise produziert werden. Zur Sicherstellung einer regelmäßigen Stromversorgung muss Energie gespeichert werden. Dieser Eingriff ist komplexer als es den Anschein hat, denn der Bau eines Speicherkraftwerks oder einer großen Menge Lithium-Ionen-Akkus verbraucht Energie und schädigt unter Umständen die Umwelt.

Die Wissenschafter haben die Erntefaktoren aller Optionen miteinander verglichen und sind zu dem Schluss gekommen, dass Speichern von Energie oft die schlechteste Option ist. Die Speicherung energiewirtschaftlich günstiger Energie (z. B. Wind) mittels energiewirtschaftlich teurer Akkus ist gesellschaftlich betrachtet höchst verschwenderisch, merken die Autoren der Studie an (siehe 4 Discussion). In vielen Fällen wäre der Bau von mehr Windturbinen oder Solarmodulen und Überlandleitungen der Speicherung vorzuziehen. Dadurch könnten zu manchen Zeiten Energieüberschüsse auftreten und zur Verschwendung von Energie führen, aber bei langsamerer Produktion würde die vergrößerte Gesamtproduktion den Bedarf decken.

Speichern von Energie ist aber an sich nicht unbedingt die schlechtere Wahl. Der einfachste Weg, die Effizienz des Speicherns zu verbessern, wäre eine verlängerte Lebensdauer der Akkus. Würde die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Akkus verdoppelt, wäre die Speicherung von Windenergie sinnvoll. Eine Weiterentwicklung von Flüssig-Akkus könnte sogar dazu führen, dass der Erntefaktor des Speicherns deutlich über jenem der Überproduktion liegt. Oder wir finden Wege, überschüssige saubere Energie zu nutzen.

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