Passivhaus-hallenbad
Passivhaus-hallenbad
In Bamberg gibt es das erste Passivhaus-Freizeitbad
Dieser Artikel wurde am 19. Oktober 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Als das erste Passivhaus-Hallenbad in Bamberg mit dem schönen Namen Bambados errichtet wurde, gab es noch keine Erfahrungen mit dem Bau und Betrieb von Passivhausbädern. Die Stadtwerke Bamberg setzen ihr Konzept nach einer energetischen Beratung um und beauftragten ein Monitoring durch das Passivhaus Institut. Die Ergebnisse zeigen, dass im Vergleich zu ähnlichen Bädern dieser Größenordnung etwa 50 Prozent weniger Wärmeenergie und rund 20 Prozent Strom eingespart werden.

Passivhaus-Hallenbad – innovatives Gebäudekonzept

Viele Hallenbäder werden in veralteten Gebäuden und mit ineffizienter Technik betrieben. Die meisten Hallenbäder in Deutschland etwa wurden in den 70ern errichtet und sind wahre Energieschleudern. Die Stadt Bamberg verzichtete dahar auf eine Sanierung des alten Hallenbades, und errichteten stattdessen das neue Passivhaus-Hallenbad. Es zeichnet sich durch eine thermisch hochwertige und besonders dichte Gebäudehülle ohne Wärmebrücken aus. Auch die Fenstersysteme mit Aluminiumrahmen tragen dazu bei, dass die Raumluftfeuchte auf 64 Prozent ohne Kondensatbildung ansteigen kann. Der notwendige Luftwechsel zum Entfeuchten sowie der Bedarf an Wärme und Strom werden dadurch reduziert.

Die Becken des Passivhaus-Hallenbades reichen bis in den gedämmten Keller hinein. Über diesen werden sie mitgeheizt und der Heizwärmeverbrauch bleibt minimal. Elf Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung sorgen für eine bedarfsgerechte Belüftung in den jeweiligen Zonen wie Freizeitbereich, Umkleiden oder Foyer. Das Monitoring ergab eine Stromeinsparung des neuen Lüftungskonzeptes von 60 Prozent.

Leitfaden Passivhausbäder soll entstehen

Fast zeitgleich mit dem Passivhaus-Freizeitbad öffnete das erste Passivhaus-Sportbad in Lünen basierend auf demselben Grundkonzept, ebenfalls begleitet durch das Passivhaus-Institut. Nach weiteren Forschungsarbeiten und Auswertungen soll in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in 2018 ein Leitfaden „Planung und Betrieb von Passivhausbädern“ herausgebracht werden.

Quelle:
BINE Informationsdienst: Passivhaus-Hallenbad spart Wärme und Strom – Ergebnisse des Monitorings liegen jetzt vor. Pressemeldung, 14. Juli 2016. http://www.bine.info/index.php?id=23&no_cache=1&typ=34&artikel=3285&cHash=f9b6390910087eb511167f762ac07323 (zuletzt aufgerufen: 9. Sept. 2016).
Bild: © Stadtwerke Bamberg GmbH