Fernwärme
Fernwärme
Fast die gesamte Fernwärme in Wien stammt aus vorhandener Abwärme.
Dieser Artikel wurde am 27. Juni 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Vor allem in Großstädten ist eine sinnvolle und umweltschonende Heizform wichtig. Die Stadt Wien agiert hier als Vorbild, indem bei der Fernwärme-Technologie auf bereits vorhandene Energien zurückgegriffen wird. Die gesamte Fernwärme der Bundeshauptstadt stammt aus vorhandener Abwärme, wodurch es zu enormen Einsparungen von Primärenergie kommt.

Herkunft der Fernwärme

Rund zwei Drittel der Wiener Fernwärme kommen von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) und aus der Industrie. Die KWK-Anlagen holen besonders viel aus der Energie heraus, da sie gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen. Etwa ein Drittel stammt aus den Müllverbrennungsanlagen Flötzersteig, Spittelau, Simmeringer Haide und Pfaffenau sowie dem Wald-Biomasse-Kraftwerk in Simmering. Die restlichen ein bis fünf Prozent liefern Fernheizwerke, die nur bei Bedarf zum Einsatz kommen. Insgesamt werden dadurch jährlich bis zu drei Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Außerdem wird, wie wir bereits berichtet haben, ab Herbst 2016 auch die Abwärme aus dem Backprozess der Manner-Schnitten in das lokale Fernwärmenetz auf einer Länge von 3,5 Kilometern eingespeist.

Zur thermische Abfallverwertung

Restmüll darf in Wien nicht deponiert werden, denn eine thermische Behandlung ist gesetzlich vorgeschrieben. Dadurch wird einerseits die Erzeugung von Deponiegas vermieden und andererseits ermöglicht, dass aus den Überresten Energie entstehen kann. Nicht nur Siedlungsabfall, sondern auch gefährlicher Abfall und Klärschlamm werden täglich in Wärme und teilweise in Strom umgewandelt. Das sind jährlich fast 900.000 Tonnen. Die dabei gewonnene Wärmeenergie wird ganzjährig in das Fernwärmenetz eingespeist. Über das Wiener Wahrzeichen: die Müllverbrennungsanlage in Spittelau haben wir bereits einmal berichtet.

So funktioniert die Müllverbrennung

InfografikQuelle: Wien Energie, APA-Auftragsgrafik

Der Siedlungsabfall der Stadt wird von den Sammelfahrzeugen der MA 48 zu den thermischen Abfallbehandlungsanlagen Spittelau, Flötzersteig und Simmeringer Haide (sowie Pfaffenau, bei der Wien Energie betriebsführend tätig ist) geliefert. Dort wird er im Müllbunker durchmischt und für die Verbrennung vorbereitet. Die bei der Verbrennung der Abfälle entstehenden heißen Rauchgase werden für die Produktion von Fernwärme und Strom genutzt.

Die besondere Ausstattung der Anlage Simmeringer Haide sorgt zusätzlich für die umweltfreundliche Entsorgung von gefährlichem Abfall und Klärschlamm. Nach der Generalmodernisierung der Spittelauer Anlage sind sämtliche thermischen Abfallbehandlungsanlagen von Wien Energie mit beachtlicher Energieeffizienz am Stand der Technik.

Fernwärme Müllverbrennung

Umweltschonend und effizient

Fernwärme schont wertvolle Ressourcen, senkt den CO2-Ausstoß und vermeidet Feinstaub. Für die Umwelt ist Fernwärme deutlich besser als Kohle, Öl oder Gas und verbraucht um bis zu 75 Prozent weniger Energie. Diese Technologie ist demnach eine gute alternative Heizungsmöglichkeit in der Stadt und äußerst sinnvoll für einen Ballungsraum wie Wien.

Nützliche Links

  • “Was passiert in Spittelau?” – einfach erklärt für Kinder in einer Pixi-Buch-App (Itunes) und (Google Play)

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Titelbild: Wien Energie / Markus Wache, Infografik: Wien Energie (APA-Auftragsgrafik), Bild zur Müllverbrennung: Wien Energie / Christian Houdek