Im Garten zu arbeiten macht glücklich und es entspannt.
Dieser Artikel wurde am 8. Juni 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wer selber gärtnert, wird solchen Behauptungen wahrscheinlich auch zustimmen. Es gibt auch wissenschaftliche Studien, die bestätigen und erklären, warum das so ist. Bei der Gartenarbeit kommt man nämlich unausweichlich mit Erde in Kontakt und diese enthält das Bakterium Mycobacterium vaccae. Dieses Bakterium hat ähnliche Wirkung wie Fluoxetin, ein Selektiver-Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), der in gängigen Antidepressiva verwendet wird. Im Handel sind Medikamente mit diesem Wirkstoff unter den Namen Prozac und Fluctin erhältlich.

Schon vor mehr als zehn Jahren haben Neurowissenschafter und Immunologen eine Studie durchgeführt, bei der Lungenkrebspatienten genau dieses Bakterium injiziert wurde. Die Testpersonen gaben an, dass dies ihre Lebensqualität verbessert hätte, da sie danach weniger Schmerzen hatten und ihnen seltener schlecht war. Später wurde im Labor an Mäusen untersucht wie das Bakterium genau wirkt. Dabei fand man heraus, dass es die selben Serotonin-freisetzenden Neuronen aktiviert wie das Medikament Prozac.

Es ist aber gar nicht nötig, dieses Bakterium zu injizieren. Bei Gartenarbeit kommt der Mensch mit dem Bakterium in Kontakt und es gelangt in den Körper. Kleineste Wunden reichen, dass das Bakterium bei Hautkontakt in den Blutkreislauf gelangt und dort seine Wirkung entfaltet. Auch durch Einatmen kann das Bakterium in den Körper gelangen. Wenn man sich unglücklich oder gestresst fühlt, sollte man also ein bisschen in der Erde graben und ein paar Pflänzchen einsetzen, danach wird es einem besser gehen. Tests an Ratten und Mäusen deuten darauf hin, dass diese Wirkung bis zu drei Wochen anhalten kann.

Wer keinen eigenen Garten hat, die Wirkung von Mycobacterium vaccae aber dennoch testen und nutzen will, der kann sich in einem der vielen Gemeinschaftsgartenprojekte, die es in Wien gibt, engagieren. Sich einer der vielen Baumscheiben anzunehmen, über die wir hier bereits berichtet haben, ist eine andre Möglichkeit für Stadtmenschen, um sich die Hände therapeutisch wirksam schmutzig zu machen.

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