Trotz EU-weitem Verbot zahlreicher Giftstoffe zum Gerben von Leder kommen immer wieder hochgradig belastete Lederschuhe in den Handel. Meist kommen diese aus China oder Indien, wo darauf (noch) keine Rücksicht genommen wird.
Dieser Artikel wurde am 29. Oktober 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Immer wieder werden Hautärzte mit Hautreizungen und Allergien, ausgelöst von der Chemikalie Chrom VI, konfrontiert. Angefangen von leichten Rötungen, über hartnäckige Ekzeme bis hin zu tiefen Rissen bis ins Gelenk ist alles möglich. Im Extremfall kann Chrom VI sogar Krebs auslösen. Und deshalb ist die gefährliche Chemikalie in der EU auch für Schuhe und andere Lederartikel verboten.

Verbot von Chrom VI wird nicht eingehalten

Die Nachweisgrenze liegt bei drei Milligramm pro Kilogramm, doch leider zeigen Testkäufe immer wieder, dass hochgradig belastete Lederschuhe aus Asien in unseren Geschäften landen. In der aktuellen Rapex-Wochenmeldung (EU-Schnellwarnsystem für Verbraucherschutz) wird schon wieder vor Chrom VI Belastungen bei Damenschuhen gewarnt. Es handelt sich dabei um Ballerinas von „Style Shoes“, Pumps von „Emilia Shoes“ und Sandalen von „5th Avenue” by Halle Berry von Deichmann. Herkunftsland war bei allen Modellen China.

Ein Test von Stiftung Warentest ergab, dass jeder fünfte Kinderschuh, jeder dritte Arbeitshandschuh und auch Uhrarmbänder so viel Chrom enthielten, dass sie gar nicht in der Verkauf hätten kommen dürfen!

Chrom – schädlich für Mensch und Umwelt

Über 90% der Tierhäute werden weltweit mit dem Schwermetall Chrom gegerbt und mit anderen giftigen Chemikalien konserviert und gefärbt. Erst unlängst besuchten PETA-Mitarbeiter Gerbereien in Bangladesch, wo tausende Menschen – darunter auch Kinder – tagtäglich  mit dem giftigen Säuren und Laugen hantieren und bloßfüßig in den verseuchten Abwässern stehen.

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