Chinas Energiebehörde präsentiert aktuelle Zahlen zum PV-Ausbau und einen Entwurf für die zukünftige PV-Politik.
Dieser Artikel wurde am 9. Juli 2018 veröffentlicht
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China baut in den letzten Jahren immer mehr Photovoltaik-Anlagen, auch im ersten Quartal dieses Jahres wurde die Ausbautätigkeit in diesem Bereich fortgesetzt. In den ersten drei Monaten des Jahres 2018 kamen Anlagen mit einer Gesamtleistung von 9,65 Gigawatt hinzu. Diese teilen sich wie folgt auf, 1,97 Gigawatt der neuinstallierten Leistung stammen aus großen Kraftwerken und 7,86 Gigawatt aus sogenannten distributed PV-Anlagen. Diese Zahlen stammen von der chinesischen Energiebehörde NEA und wurden kürzlich bei einer Pressekonferenz verlautbart.

Verglichen mit dem ersten Quartal des Vorjahres sind diese 9,65 GW neuinstallierte Leistung ein Zuwachs von 22 Prozent. Im Bereich der Photovoltaik-Kraftwerke kam es zwar zu einem Rückgang der Ausbauleistung um 64 Prozent, doch die kleineren Anlagen verzeichneten ein Wachstum von 217 Prozent. Die Energiebehörde NEA sieht außerdem einen großen Fortschritt beim Anschluss bestehender PV-Anlagen. Für das Gesamtjahr geht man in China momentan von einem Ausbau der installierten Leistung mit 40 bis 45 Gigawatt aus, was gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang wäre. Da waren es nämlich 53 Gigawatt, was mehr als die Hälfte des weltweiten Zubaus darstellte.

Die NEA hat gleichzeitig mit diesen Zahlen auch einen neuen Entwurf für die zukünftige Photovoltaik-Politik des Landes präsentiert. So sollen PV-Projekte zukünftig in drei Projekttypen eingeteilt werden, diese sind Anlagen bis sechs Megawatt, Analgen zwischen sechs und zwanzig Megawatt und größer als zwanzig Megawatt. Außerdem soll es drei Betriebsmodi geben, nämlich 100 Prozent Eigenverbrauch, weniger als 50 Prozent Netzeinspeisung und Volleinspeisung. Für Anlagen bis 6 MW kann man zwischen 100-prozentigem oder anteiligem Eigenverbrauch wählen. In der mittleren Größenkategorie ist nur 100 Prozent Eigenverbrauch möglich und große Kraftwerksanlagen sollen die gesamte Erzeugung ins Netz einspeisen. PV-Dachanlagen mit einer Leistung über 20 MW werden in Zukunft nicht mehr als distributed Anlagen betrachtet, sondern können mit Kraftwerken in Wettbewerb treten und um Einspeisetarife bieten.

Auch bei den Förderungen will die NEA eine grundlegende Änderung einführen. Wer 2018 eine Projektförderung zugesprochen bekommt, muss auch in diesem Jahr mit dem Bau der Anlage beginnen, ansonsten verliert er seinen Anspruch. Außerdem sollen Bauaktivitäten strenger überwacht werden. Projekte, die ohne vorherige Konsultation mit der Regierung gebaut werden, werden nicht länger akzeptiert, Verstöße mit Strafen geahndet. Auf diese Weise soll die Einhaltung der Zubauziele besser geachtet werden.


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