Dieser Artikel wurde am 26. Januar 2015 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Die wesentlichen Bestandteile unserer High Tech Produkte – vom Handy über den PC bis zum Windrad –…
Dieser Artikel wurde am 26. Januar 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die wesentlichen Bestandteile unserer High Tech Produkte – vom Handy über den PC bis zum Windrad – sind Metalle, die nur unter extremen Opfern der Mitwelt und der Menschen gewonnen werden können. Wir sollten also ernsthaft über Alternativen nachdenken, bevor wir eine angeblich „grüne Technologie“ loben und fördern, die genauso schmutzig ist, wie die alte.

Der Abbau von „Bodenschätzen“ ist grundsätzlich schädlich

Seit die – europäischen – Menschen im 17. Jahrhundert begannen, in Südamerika, speziell in Potosi, Bolivien, Rohstoffe exzessiv abzubauen, begann die unheilvolle Geschichte der Zerstörung der Landschaften und der Menschen. Damals jagten die Spanier dem Silber nach, wodurch möglicherweise bis zu 8 Millionen Indios „verheizt“ und die Landschaft nachhaltig zerstört wurde. Rohstoffabbau gibt es sicher schon seit der Steinzeit (Abbau von Feuerstein), auch mit ersten Umweltschädigungen (Schwermetallrasen im Umfeld mittelalterlicher Bergwerke), jedoch immer noch in einem begrenzten Rahmen. Die Spanier in Bolivien und später anderen Regionen ihrer „Kolonien“ begannen dagegen wie im Rausch, den Wert der Rohstoffe über den der Menschen und der Mitwelt zu stellen. Es sind extrem grausame Misshandlungen überliefert und die zerstörten Ländereien sind noch heute zu besichtigen. In der Regel haben sich überall die Anwohner – in Südamerika die indigenen Völker – massiv gegen jeden „Raub der Erde“ gewehrt. Heute noch gibt es Proteste der Bewohner von Gemeinden, die in Deutschland dem Braunkohletagebau weichen müssen. Sie sind immerhin direkt davon betroffen, dass ihre Mitwelt, ihre Heimat zerstört und dem „Fortschritt“ geopfert wird. Die Mitwelt selbst hat keine Stimme und die „Natur“ holt sich über kurz oder lang jeden Ort zurück. Für viele Tiere und eben den Menschen sind diese Orte jedoch auf sehr lange Zeit verloren.

Die Wegwerfgesellschaft wirft ihre eigene Zukunft auf den Müll

Alle bis heute abgebauten, geförderten und gewonnenen Rohstoffe würden bei weitem ausreichen, eine vernünftige, das heißt auf das Wesentliche reduzierte Technologie, auf dem Niveau der westlichen Industrienationen weltweit zu schaffen und zu erhalten. Die Weltbevölkerung wird ohnehin in Kürze – nach Aussage aller Studien der WHO – nicht weiter wachsen, sondern sogar eher schrumpfen. Die ins unermessliche wachsenden Berge von Elektroschrott und sonstigem wiederverwertbaren Abfällen sind ein Beleg für den Irrsinn einer nicht mehr vernunftgesteuerten Kultur. Das System industrieller Gesellschaften ist darauf ausgerichtet, immer neue Mengen von Produkten herzustellen, die nach möglichst kurzer Zeit durch neue ersetzt werden müssen. Ein derartiges Verhalten hat mit Intelligenz nichts zu tun, allein mit einer völlig unsinnigen „Geschäftsidee“. Es werden Bestandteile aus dem Boden gerissen, kurz benutzt und an anderer Stelle „deponiert“. Dabei wird gleichzeitig die Lebensgrundlage, das Wasser, die Luft und wertvoller Boden zerstört. In Deutschland gilt noch immer ein „Bergrecht“, das seit dem Mittelalter nur marginal verändert wurde, zuletzt aufgeschrieben um 1865, als preußisches Bergrecht und „modernisiert“ 1982, als Bundesberggesetz, bereits mit der Ergänzung um die Erschließungshoheit für Erdöl im Jahre 1934. Nach wie vor sind die Anwohner und auch die „Grundeigentümer“ gegenüber der Macht der Konzerne der Willkür ausgeliefert. Diese können weltweit noch auf eine absolutistische Rechtsprechung bauen und schadlos und zu „Discounterpreisen“ Rohstoffe zum „Wohl der Allgemeinheit“ – was eine Verhöhnung der Wahrheit ist – ausbeuten.
Nur ein Produkt, das möglichst lange hält und funktioniert ist ein gutes Produkt, ganz besonders dann, wenn aus seinen Bestandteilen irgendwann wieder ein anderes entstehen kann. Nachhaltige Produkte benötigen auch im 21. Jahrhundert keine neuerliche Zerstörung, sondern können mit vorhandenen und zusätzlich nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.

Vernunft ist kein „Handlungsauslöser“

Auch wenn Menschen, oder irgendein anderer Organismus, verstehen, ja einsehen, dass ihr Handeln einen Schaden verursacht, veranlasst sie das nicht dazu richtig zu handeln. Nur wenn der Elektronenfluss (so beschreibt es die Neurophysik) oder halt die Hormone (so beschreibt es die Psychologie) in die richtigen Bahnen gelenkt wird, entsteht der Anlass zu einer Handlung. Religionen nennen das dann „Gottes Fügung“ und es „entschuldigt“ (nimmt also die Schuld) jede Aktion, vom Selbstmordattentat bis zum Raubbau an der Lebensgrundlage aller Lebewesen.
Selbst Menschen in den betroffenen Regionen, zum Beispiel des Braunkohletagebaus oder der durch Ölschlamm vollständig vergifteten Gebiete Afrikas protestieren zwar gegen den Verlust ihrer „Heimat“, stellen aber nicht das gesamte System, das eben zu dieser unsinnigen Zerstörung führt, in Frage. So kommt es dann zu wiederum unsinnigen Aktionen der ohnmächtigen Wut, die wiederum eine andere Zerstörung hervorrufen.
Erst wenn Lebewesen ungestört und autark an einem Ort leben und auf sich gestellt mit ihrer direkten Umgebung leben, also ein harmonisches Gleichgewicht herstellen müssen, handeln sie ganz automatisch richtig. Dann erhalten sie die Mitwelt, weil es ihre direkte Lebensgrundlage ist. So existieren noch immer tausende „Naturvölker“ ohne Probleme, aber auch inzwischen Millionen Menschen auf einem anderen technischen Niveau.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/planetary-boundaries-belastungsgrenzen-der-erde-ueberschritten-a-1013203.html
http://engineering-igmetall.de/seltene-erden-schmutzige-rohstoffe-f%C3%BCr-gr%C3%BCne-technologie
http://www.deutschlandradiokultur.de/die-wahren-kosten-der-seltenen-erden.979.de.html?dram:article_id=152987
http://www.npla.de/poonal/2344
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/kohleabbau-die-kohle-hat-der-teufel-erschaffen/1632724.html
http://www.oekosystem-erde.de/html/wassernutzung.html
http://www.dgvn.de/themenschwerpunkte/internationales-jahr-der-wasserkooperation-2013/globale-wassernutzung/
http://www.bpb.de/apuz/188672/nachhaltige-wassernutzung?p=all
http://www.natur.de/de/20/Ernte-der-Schande,1,,1555.html
http://www.oekosystem-erde.de/html/rohstoffe.html
http://www.oekosystem-erde.de/html/zukunft.html
http://taz.de/Wirtschaftsforum-in-Davos/!153394/
http://www.sonnenseite.com/de/wissenschaft/auf-dem-weg-zur-kuenstlichen-photosynthese.html