Die dem Mondholz nachgesagten positiven Eigenschaften konnten bisher noch nicht wissenschaftlich beweisen werden.
Dieser Artikel wurde am 4. Januar 2017 veröffentlicht
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Verschiedene Unternehmen haben sich auf die Herstellung von Mondholz spezialisiert. Dieses Holz, das zu bestimmten Zeitpunkten unter Berücksichtigung des Mondkalenders gefällt wird, soll besonders hohe Qualität aufweisen. Nicht selten erzielt es auch einen höheren Preis.

Mondholz bezieht sich generell auf Holz, das während des abnehmenden Mondes kurz vor Neumond geerntet wird, wenn der Saft in den Bäumen am niedrigsten ist. Die Fällung erfolgt im Winter und zwar so, dass die Bäume bergab liegen – mit dem Wipfel voran. Rinde, Zweige und Äste werden zunächst nicht abgetrennt. Zu Frühlingsbeginn versucht der Baum Früchte zu bilden und zieht den letzten Saft in die Zweige, die dann abgeschnitten werden.

Dieses Verfahren soll angeblich ein hochwertiges Holz hervorbringen, das keine Risse, Spaltungen oder Verwerfungen sowie keinen Insektenbefall und eine längere Haltbarkeit aufweist. Das überdurchschnittlich trockene Holz ist auch bei Gitarren- und Violinenherstellern beliebt. Denn das Holz von Musikinstrumenten soll sich so wenig wie mögliche verändern um unveränderten Klang zu garantieren. Gerüchte besagen, dass auch der Zeitpunkt der Fällung auch zur Qualität der Stradivari beitragen könnte.

Laut einem Schweizer Hersteller sind die Qualitäten von Mondholz wissenschaftlich nachgewiesen. An mehreren Schweizer Standorten wurden die Holzeigenschaften mit dem Fällzeitpunkt verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass Mondholz trockener und gleichmäßig dichter ist. Außerdem nimmt es deutlich weniger Wasser auf. Wissenschafter aus Deutschland sind hingegen der Meinung, dass „nur eine große Zahl von Untersuchungen mit geeigneten und einheitlichen Methoden allgemeingültige holzkundliche Aussagen“ zulässt. Die bislang vorliegenden Studien sind demnach nicht aussagekräftig genug.

Was bleibt, sind Fakten: Die Herstellung von Mondholz beinhaltet keine Verwendung von Toxinen oder ein Trocknen im Ofen, wodurch ein kleinerer CO2-Fußabdruck entsteht. Viele alte Holzbauten, die heute noch stehen, beweisen, dass Holz ein dauerhafter Baustoff ist. Beweise für die Einhaltung bestimmter Einschlagstermine und Mondphasen bei der Holzernte liegen allerdings nicht vor. Jedoch ist erkennbar, dass die jeweiligen Baumeister die Regeln des baulichen Holzschutzes beherrschten.

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