Dieser Artikel wurde am 2. Mai 2012 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Bienen, Schmetterlinge und Hummeln sind wirtschaftlich betrachtet wahre Dienstleister. Bleibt ihr Dienst aus, werden sogenannte “bestäubungsabhängige Anbaufrüchte”…
Dieser Artikel wurde am 2. Mai 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Bienen, Schmetterlinge und Hummeln sind wirtschaftlich betrachtet wahre Dienstleister. Bleibt ihr Dienst aus, werden sogenannte “bestäubungsabhängige Anbaufrüchte” wie Kakao, Kaffee oder Äpfel seltener und somit teurer. Ein Trend, der seit Jahren weltweit anhält. Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), der TU Dresden und der Universität Freiburg haben untersucht, in welchen Regionen der Erde die Landwirtschaft besonders von der Bestäubungsleistung von Insekten abhängig ist.

Wert bestäubungsabhängiger Anbauprodukte steigt

Besonders hoch ist die wirtschaftliche Leistung der Insekten beispielsweise in China, Indien, den USA oder Japan. In Europa sind besonders Mittelmeerländer von ihrer Bestäubungsleistung abhängig. Die Studie benennt den Wert der “ökologischen Dienstleitung durch Bestäubung” mit 350 Milliarden US-Dollarn im Jahr 2009 im Vergleich zum Jahr 1993 mit 200 Milliarden US-Dollar.

Weltweit ist der Wert bestäubungsabhängiger Anbauprodukte gestiegen. Zum einen sind die Produktionsmengen erhöht, zum anderen verschwinden immer mehr Insekten durch vermehrten Einsatz von Pestiziden und Düngemittel. Zudem werden immer mehr Flächen mit Hecken und Bäumen in Ackerland umgewandelt, so dass den Insekten Lebensraum und Brutstätten genommen werden.

Wirtschaftliche Abhängigkeit von Bestäubung

Länder, in denen das Bruttolinlandsprodukt im hohen Maße von bestäubungsabhängigen Produkten abhängt, könnten besonders unter einem Bestäubungsrückgang leiden, so zum Beispiel  Argentinien, Belgien, China, die Elfenbeinküste, Ghana, Honduras oder Jordanien. Die wirtschaftliche Abhängigkeit von bestäubungsabhängigen Produkten ist von 1993 bis 2009 beispielsweise in Aserbaidschan, Armenien, Kamerun oder der Ukraine stark gestiegen.

Die Studie leistet mit ihrer räumlichen Analyse eine wichtige Grundlage für die Naturschutzpraxis und zeigt besonders eindringlich die Abhängigkeit des Menschen von der Natur.

Siehe auch: Benjamin Haerdle: Bestäuberprodukte wie Kaffee oder Kakao könnten langfristig global im Preis weiter steigen. Pressemitteilung Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ vom 27. April 2012.

 

Publikation der Untersuchung: Sven Lautenbach, Ralf Seppelt, Juliane Liebscher, Carsten F. Dormann (2012): Spatial and temporal trends of global pollination benefit. PLoS ONE

Bildnachweis: © Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/ Pixelio.de

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