Dieser Artikel wurde am 8. August 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Kraft-Wärme-Anlagen sind besonders effizient, da sie Energieträger doppelt nutzen und sowohl Strom als auch Wärme daraus produzieren.…
Dieser Artikel wurde am 8. August 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Kraft-Wärme-Anlagen sind besonders effizient, da sie Energieträger doppelt nutzen und sowohl Strom als auch Wärme daraus produzieren. Dies schont das Klima und unsere Ressourcen.

Was macht man, wenn es einen auf dem Christkindlmarkt so richtig schüttelt vor Kälte und der Griff zum heißen Jagertee nicht hilft? – Genau – man bewegt sich. Man beginnt auf der Stelle herum zu tippeln und eventuell sogar etwas zu hüpfen. Es bleibt zu bezweifeln, dass die Evolution uns auf Weihnachtsmärkte vorbereiten wollte, doch es ist tatsächlich ein effizienter Kniff der Natur, der es uns wieder warm werden lässt: Muskeln bringen nicht nur Kraft auf, sondern sie erzeugen dabei noch Wärme.

Kraft-Wärme-Kopplung ist effizient

Die Natur verschwendet nicht. Anders die Großkraftwerke. Riesige Mengen an Dampf erzeugen hier über eine Turbine Strom und verlieren bei diesem Umwandlungsprozess leider auch eine riesige Menge ihrer Energie. In Deutschland kommen die Kraftwerke so auf einen Nutzungsgrad von gerade mal 37 Prozent.

Etwa zwei Drittel der Brennstoffenergie verschwinden über die Kühltürme in die Umgebungsluft. Hier setzt die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und nutzt bereits seit längerer Zeit diese Abwärme im großen Maßstab in Fernwärmenetzen zum Heizen von größeren Gebäudekomplexen und industriellen Produktionsprozessen. Durch die KWK kann sich der Nutzungsgrad auf bis zu 90 Prozent erhöhen.

Wenn man mehr aus einem Energieträger herausholen kann, braucht man weniger davon, und daher schont die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) unsere Ressourcen. Damit geht natürlich auch die Einsparung von CO2-Emissionen einher. Eine KWK-Anlage setzt 34 Prozent weniger Kohlendioxid frei als die konventionelle Energieversorgung, und weil statt Kohle in einer KWK-Anlage meist Erdgas oder Biogas verbrannt werden, spart dies zusätzlich Schadstoffe wie Schwefeldioxid und Stickoxide oder Kohlenmonoxide ein. Und wo wir schon mal beim Sparen sind: Wenn man einen Brennstoff doppelt nutzen kann, schont dies auch das Konto. Durch eine KWK-Anlage kann man 60 Prozent seiner Energiekosten sparen.

Blockheizkraftwerke im Keller

Im kleineren Maßstab wurden KWK-Anlagen unter dem Begriff “Nahwärmeversorgung” für Krankenhäuser, Schwimmbäder, Wohnsiedlungen oder Bürokomplexe errichtet. Mittlerweile sind Mini- bzw. Mikro-KWK-Anlagen selbst für Einfamilienhäuser geeignet und lohnend. Hat sich für größere Anlagen die Bezeichnung Heizkraftwerke durchgesetzt, kennt man die kleineren Modelle unter dem Namen Blockheizkraftwerke (BHKW).

Meist ist ein BHKW aus einem Kraft-Wärme-Kopplungs-Aggregat und einem zusätzlichen Heizkessel zum Ausgleich von Spitzenlasten oder für den Falle eines Ausfalls der Anlage aufgebaut. Je nachdem kommt noch ein Tank für den Brennstoff hinzu. Die bekannteste Art sind die Motorenheizkraftwerke (MHKW). Sie werden beispielsweise mit Diesel, Erdgas oder Biogas betrieben. BHKW`s mit Stirlingmotoren gibt es zwar schon, sind für den privaten Gebrauch jedoch noch zu teuer. Modelle mit Brennstoffzellen und Mikrogasturbinen stehen kurz vor der Marktreife.

Mini- oder Mikro-Blockheizkraftwerke

Mini-BHKWs haben eine maximale Leistung von 50 Kilowatt. Geräte bis zu 15 Kilowatt werden oft als Mikro-BHKWs bezeichnet, fallen häufig aber auch unter erstere Bezeichnung und reichen für Einfamilienhäuser völlig aus.

Durch ihre handliche Bauweise sind Mikro-BHKWs problemlos im Keller zu installieren. Oft sind sie sofort anschlussbereit und werden durch den normalen Handwerksbetrieb, der schon die Heizungsanlage gewartet hat, eingerichtet und betreut. Besonders platzsparend sind die mit Erdgas betriebenen Modelle bei vorhandenem Anschluss, da kein zusätzlicher Tank für den Brennstoff nötig ist.

Welche Brennstoffe gibt es für privat genutzte Blockheizkraftwerke

Die meisten BHKW-Anlagen werden mit Erdgas betrieben. Ist kein Erdgasanschluss vorhanden oder dessen Installation zu aufwändig, kann Flüssiggas in einem angeschlossenen Tank verwendet werden. Wohnt man in einem Gebiet, das nicht ans öffentliche Erdgasnetz angebunden ist und hat man bisher mit Öl geheizt, bietet sich dieses herkömmliches Heizöl auch für das BHKW an. Da man mit diesem klimafreundlicher Strom und Wärme produziert, wird man auch gleich von Staat belohnt und kann die Mineralöl-Steuer zurück erhalten.

Die ökologische Verträglichkeit kann noch erhöht werden, indem man Biogas als Brennstoff verwendet. Bei Pflanzenöle sollte auf die Herkunft geachtet werden, denn für Palmöl oder Sojaöl werden große Flächen Regenwald vernichtet, so dass man in dem Falle kaum von einer verbesserten Umweltbilanz reden kann.

Vor der Installation eines BHKW sollte man sich auf jeden Fall Informationen beim Experten, beispielsweise bei einem Energieberater, einholen. Dieser informiert einen auch über die Möglichkeiten der finanziellen Förderung.

Weitere Informationen:

blockheizkraftwerk.at

Quellen:

Kleine Kraft-Wärme-Kopplung für den Klimaschutz; Jeder kann Energie doppelt nutzen
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Berlin 2005.

Bine Informationsdienst: Kraft und Wärme koppeln

www.blockheizkraftwerk.org

Bildnachweis: © Coastdriver / Pixelio.de

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