Dieser Artikel wurde am 25. April 2014 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Ulrike Göbl schreibt für Energieleben.at eine zweiwöchentliche Kolumne zum Thema nachhaltige Ernährung. In diesem Kick-Off Artikel schreibt…
Dieser Artikel wurde am 25. April 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Ulrike Göbl schreibt für Energieleben.at eine zweiwöchentliche Kolumne zum Thema nachhaltige Ernährung. In diesem Kick-Off Artikel schreibt die Bloggerin über eine neue Studie zur Gesundheit der Vegetarier und ihre Gedanken dazu.

Ich war nie Vegetarier, denke aber viel darüber nach, wie vertretbar es heutzutage noch ist Fleisch zu essen. Wenn ich an all die süßen Kühe und Ferkel am Bauernhof denke, und im Gegensatz dazu an die armen Tiere in der Massentierhaltung vergeht mir gleich der Appetit. Andererseits habe ich auch gelernt, dass der Mensch ein Allesfresser ist – also auch zum Fleisch essen beschaffen ist. Hinzu kommt noch der Gesundheitsaspekt. Ist es wirklich gesünder kein Fleisch zu essen?

Wie immer findet man tonnenweise Studien zu diesem Thema, manche kann man ernster nehmen, manche (aufgrund der Auftraggeber) gleich wieder verwerfen. Oft werden in diesen Studien Vegetarier einfach mit Nicht-Vegetariern verglichen.


Eine neue österreichische Studie nimmt sich diesem Problem nun an und teilt die Testpersonen immerhin in 4 Gruppen ein: Vegetarier, Fleischesser die viel Obst und Gemüse essen, Fleischesser die wenig Fleisch essen und Fleischesser die viel Fleisch essen. Hier wird also das generelle Gesundheitsbewußtsein etwas näher in Betracht gezogen.

Na, wen würdet ihr von diesen 4 Gruppen als die Gesündeste einstufen?

Nein, es sind nicht die reinen Vegetarier! Die hatten zwar einen geringeren BMI und haben weniger Alkohol getrunken, schnitten aber bei allen anderen Werten schlechter ab! Sie hatten mehr Krebs, Herzkrankheiten, Allergien und sogar mentale Erkrankungen. Und noch dazu gaben sie eine geringere Lebensqualität an, als ihre fleischessenden Kollegen. Die Gewinner waren die „Wenig-Fleisch-Esser“. Was sagt man dazu.

Das Problem ist meiner Meinung nach, dass Vegetarier nicht gleich Vegetarier sind und Fleischesser nicht gleich Fleischesser. Egal, ob sie viel oder wenig Fleisch essen. Es gibt z.B. Vegetarier die sich fast ausschließlich von Fleischersatz ernähren, deren Lieblingsessen Pizza Margherita ist (hey, kein Fleisch!), und die generell wenig Obst und Gemüse essen. Manche Vegetarier sind auch Raucher und machen keinen Sport. Zigaretten sind nun mal nicht tierisch – gesund sind sie trotzdem nicht. Im Gegensatz dazu gibt es Fleischesser, die ihr Fleisch sehr gezielt auswählen (Bio-Fleisch von hoher Qualität) und dazu eine gute Portion Gemüse zu sich nehmen, als Nachspeise vielleicht ein Stück Obst. Sind diese Fleischesser dann auch noch Nichtraucher und bewegen sich viel an der frischen Luft, tun sie eindeutig mehr für ihre Gesundheit als die vorher erwähnten ungesunden Vegetarier.

Wie immerkann man auch bei diesem Thema nicht verallgemeinern. Ich finde nach wie vor, dass sich jeder so ernähren sollte wie er sich wohl fühlt! Ob dazu nun Fleisch gehört oder nicht bleibt jedem selbst überlassen – wichtiger als ja oder nein finde ich die Qualität der Nahrungsmittel. Aus extern motivierten Gründen kein Fleisch zu essen und stattdessen mit sehnsüchtigen Gedanken eine Sojawurst zu verdrücken macht ja erwiesenermaßen weder glücklich noch gesund!

Ulrike Göbl, MA

Die nebenberufliche Fitness- und Ernährungstrainerin beschäftigt sich schon seit ihrer Jugend mit gesunder Ernährung und alternativen Lebensweisen. 2010 begann die begeisterte Hobbyköchin ihren Foodblog „Fit & Glücklich“. Dort vereint sie ihre Liebe zu gutem Essen und Sport mit dem Versuch, die Balance im Leben zu finden. Seit 2012 vernetzt sie mit einer Kollegin auch noch die Österreichischen Foodblogger auf einer eigenen Plattform.