Was haben Muscheln mit einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion zu tun?
Dieser Artikel wurde am 22. März 2017 veröffentlicht
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Wir Menschen haben vor rund 9000 Jahren damit begonnen Tiere zu domestizieren, um uns so mit Nahrung versorgen zu können. Die ersten domestizierten Tiere waren Schafe, bald kamen Ziegen, Kühe, Schweine und schließlich Hühner hinzu. Durch den starken Zuwachs der Weltbevölkerung hat sich aus der Aufzucht von Tieren für den menschlichen Verzehr ein Industriezweig entwickelt, der natürlichen Lebensraum verschmutzt und zerstört um funktionieren zu können. Kurz gesagt, diese Praxis ist absolut nicht nachhaltig.

Wir züchten aber nicht nur Landtiere, auch Fische und Meeresfrüchte werden gezüchtet und auch hier sieht es mit der Nachhaltigkeit nicht sehr gut aus. Die sogenannte Aquakultur ist der am schnellste wachsende Teilbereich der industriellen Lebensmittelproduktion. Eines der größten Probleme, die das mit sich bringt, besteht darin, dass hauptsächlich Karnivoren, also Fleischfresser, gezüchtet werden. Um diese Arten zu züchten, braucht man also andere Arten, die als Nahrung für die fleischfressenden Wasserbewohner dienen.

Es gäbe jedoch eine relativ einfache Lösung für dieses Problem. Anstatt Arten wie Lachs, Tunfische oder Shrimps, die mit kleineren Arten wie Sardinen, Sardellen oder Krill gefüttert werden müssen, sollte die Aquakultur sich auf die Zucht von Arten konzentrieren, die nicht von tierischen Futtermitteln abhängig sind. Zu diesen Arten gehören vor allem Muscheln, wie Austern, Miesmuscheln oder Venusmuscheln, diese brauchen sehr wenig bis gar kein tierisches Futter. Ebenfalls eine nachhaltigere Alternative zu den momentan häufig gezüchteten Fischarten sind Wasserpflanzen, wie diverse Algenarten.

In der Aquakultur ist die Anzahl der Arten, die auf andere Spezies als Futter angewiesen sind, in den letzten 35 Jahren stark angestiegen, obwohl sich die Wissenschaft schon lange darüber einig ist, dass dies nicht nachhaltig ist. Im Mittelmeerraum werden heute sogar vermehrt Arten gezüchtet, die höher in der Nahrungskette stehen und noch mehr Futter benötigen. Wer also auf Nachhaltigkeit am Speiseplan achten will, sollte gezüchteten Meeresfisch durch Muscheln ersetzen, ein Salat aus Algen ist eine knackige, leichte Beilage. Muscheln sind aber bekanntlich nicht jedermanns Sache, da können wir nur noch einmal auf Insekten als alternative Proteinlieferanten verweisen. Wer auch diese Alternative nicht mag, dem sei gesagt, dass auch der heimische Karpfen zu den Arten gehört, die in der Aquakultur nachhaltiger sind als diverse Meeresfische.

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