Eine umweltfreundliche Alternative zu Verpackungen aus Plastik kann aus Kasein hergestellt werden.
Dieser Artikel wurde am 6. Oktober 2016 veröffentlicht
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Wir haben hier schon öfter über alternative Verpackungsmaterialien für Lebensmittel berichtet, so haben wir euch kürzlich die Trinkflasche aus Algen oder die Kunststofffolie aus Chitosan vorgestellt. Nun gibt es eine weitere Alternative zu Plastik, die wir euch nicht vorenthalten möchten, da sie abgesehen von den Umweltvorteilen auch noch einige weitere hat. Das US-amerikanische Department of Agriculture testet gerade ein Material, das genauso flexibel und sogar robuster ist als herkömmliche Plastikfolie.

Bei diesem Material handelt es sich um eine Folie die aus dem Milchprotein Kasein hergestellt wird. Bereits seit langer Zeit experimentiert man mit dem Material, doch bisher war die Festigkeit und Haltbarkeit mangelhaft. Nun hat man, durch die Zugabe von Citruspektinen, die Eigenschaften des Films deutlich verbessern können. Durch das Citruspektin formt das Kasein einen Film der wesentlich feinporiger, stabiler und luftundurchlässiger ist als Plastikfolie. Lebensmittel die in einem solchen Material verpackt werden, kommen weniger mit Sauerstoff in Berührung, was ihre Haltbarkeit erhöht. Gleichzeitig besteht keine Gefahr, dass das Material giftige Substanzen an die Lebensmittel abgibt, man könnte das Verpackungsmaterial sogar mitessen.

Die Forscher gestehen zwar, dass die Kaseinfolie nicht unbedingt ein Geschmackserlebnis ist, dennoch könnte man sich die Eigenschaft, dass sie essbar ist, zu Nutze machen. Cornflakes und andere Müsliflocken sind oft mit einem Zuckerfilm überzogen, damit sie sich in der Milch nicht sofort aufweichen, diesen Zuckerüberzug könnte man durch Kaseinüberzug ersetzen. Auch in beschichteten Kartonverpackungen, wie etwa Pizzaschachteln, könnte das Material zum Einsatz kommen, es ist nämlich nicht fettlöslich. Bis zu einem gewissen Grad ist es sogar feuchtigkeitsbeständig, in heißem Wasser hingegen löst es sich auf. Diese Eigenschaft wiederum macht es als Verpackungsmaterial für etwa Instantsuppen oder Löskaffee perfekt, man könnte einfach das gesamte Päckchen mit heißem Wasser übergießen. Eine Kartonschachtel wäre ausrechend Schutz für die einzelnen Portionspäckchen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=wt32GgQGTcI

Das US Department of Agriculture versucht zurzeit das Material weiter zu verbessern, entwickelt aber auch bereits Prototypen für die ersten Interessenten. Dennoch wird man, laut eigener Aussage, zumindest noch drei Jahre brauchen, bevor dieses Material wirklich kommerziell eingesetzt werden kann.

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