Teilen oder Tauschen wird die Frage der Zukunft sein müssen.
Dieser Artikel wurde am 11. Juli 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Der Westen – also Europa und die USA – beherrscht seit mindestens 500 Jahren die Welt. Auch, wenn „Fachleute“ unterschiedlicher Ansichten darüber diskutieren, ob daraus eine „Schuld“ gegenüber allen Beteiligten, insbesondere den ausgebeuteten und versklavten Völkern entstand und ob, bzw. wie dieser gerecht zu werden ist, werden sie sich nicht einigen können und am Ende sogar an der „Wahrheit“ vorbeireden. Mit „westlichem Denken“, dem Denken der Täter, werden sie niemals einen Weg zu einer befriedeten und damit endlich nachhaltigen Weltordnung finden. http://www.zeit.de/2016/29/europa-fluechtlinge-fluchtursachen-schuldfrage

 

Es geht um den Unterschied zwischen Teilen und Tauschen

 

Westliche „Werte“ beruhen auf einer falschen Interpretation, einer fatalen Illusion des Seins. Das höchste Gut soll der Schutz des Eigentums sein. Dazu gehört Freiheit, nämlich die Freiheit, besitzen zu dürfen. Gleichheit soll gewährleisten, dass jeder sich Eigentum verschaffen kann und Brüderlichkeit, dafür Sorge zu tragen, dass diese Brüder (warum nicht auch Schwestern?) füreinander stehen – zum Schutz des Eigentums. Wozu dieses Denken und diese „Werte“ geführt haben, sehen wir heute. Wir stehen vor dem Menetekel an der Wand, wie damals König Belsazar, besoffen von einer Fülle und Komplexität, die jeden freien Blick und Gedanken blockieren und die Warnung – vor unserem Scheitern – nicht verstehen.

Aus dem Leben, seinen einfachen Vorgängen und Bedürfnissen, haben wir ein komplexes System gemacht, uns einer Ökonomie unterworfen, die unser Leben in allen Facetten beherrscht. Wir können nur existieren, wenn wir irgendetwas besitzen, um dieses wiederum gegen etwas zu tauschen, das wir meinen, zum Leben zu benötigen. Wir müssen also permanent irgendetwas heranschaffen, das einen Tauschwert hat. Ein anderes Leben, ein anderes System können wir nicht einmal mehr denken. Da die meisten Menschen immer noch nicht genügend zusammengerafft zu haben meinen, um das, was sie wirklich brauchen eintauschen zu können, halten wir  ein Wachstum unserer „Wirtschaft“ für zwingend erforderlich, damit alle etwas zum Tauschen haben können. Das bedeutet nicht nur endlosen Stress, sondern auch einen elenden Verteilungskrieg, den Zwang, alles zu einer „Geschäftsidee“ machen zu müssen.

Bevor allerdings diese krankhafte Sucht, diese schwere psychische Störung, den Menschen des Westens – von den Dealern, der Mafia der Raubritter und ihrer Religion – aufgezwungen wurde, war es für jeden Menschen selbstverständlich, dass wir alles, was zum Leben gebraucht wurde untereinander geteilt wurde, ohne die Erwartung einer Gegenleistung. Das ist ja der Unterschied zum „Schenken“, mit dem man den anderen zum „Schuldner“ macht.

 

Nicht die Welt erziehen, sondern uns selbst befreien

 

Freiheit ist also nicht die Freiheit, andere – auch die Mitwelt – bestehlen zu dürfen, Gleichheit ist eben auch die gleichwertige Freiheit aller und Brüder und Schwestern teilen das Leben und alles Sein eben brüder- also geschwisterlich. Das Gesetz der Mafia zu einem Lebensgrundsatz zu machen, war der Fehler des Westens. Davon muss die Welt sich befreien. Aktuell erschießen sich in den USA – seit der Eroberung dieses Kontinents – täglich 80 Menschen gegenseitig, im „Musterland der Freiheit“ im ungleichen Kampf um diese Freiheit und das alte Europa, das auf dem Weg war, sich zu einen zerfällt wieder in den uralten Streit der „Nationalstaaten“, der alten Mafiafamilien, der ehrenwerten Gesellschaften. Der Rest der Welt steht vor der Tür, den wieder geschlossenen Grenzen, mit der noch viel älteren und eigentlich selbstverständlichen Überzeugung, dass alles zu teilen ist, ohne Wenn und Aber. Dieses selbstverständliche Teilen ist nicht ein „Schenken“, welches die Dankbarkeit der Empfänger verlangt, sondern das Teilen um gemeinsam leben zu können.

Alles, was den Westen so scheinbar reich gemacht hat, die ganze Fülle der Dinge, die hier angehäuft wurden und werden, beruht auf Dingen, wie Rohstoffen und Früchten, die auf anderen Erdteilen geraubt wurden. Es ist mithin eine Selbstverständlichkeit, alle Menschen daran – wieder – teilhaben zu lassen. Alle Grenzen, sowohl in Europa, als auch dem Rest der Welt sind – unrechtmäßig gezogene – Grenzen des „Eigentumsschutzes“ und müssen wieder  verschwinden. Erst, wenn das Stehlen und krampfhafte Festhalten an dem Diebesgut ein Ende haben, gibt es keinen Grund mehr, um irgendetwas zu kämpfen und irgendwo Mangel zu erleiden. Es war und ist genug für alle da und wir können – und müssen – wieder alle Menschen mit allem versorgen, so, wie es das „Gesetz des Lebens“ verlangt. Ohne einen freien Fluss der Energie kann kein Leben existieren und der Westen verursacht mit seinen „Werten“ global gigantische Energiestaus. Das Bersten dieser Staumauern könnte furchtbare Folgen haben.

 

 Denken ohne Intuition entfernt von der Wahrheit

 

Philosophen diskutieren über den „Wahrheitswert“ von Sätzen und der Gültigkeit von Argumenten, die in mathematische Terme übersetzt werden. Sogenannte „Metaphysik“ ist dabei der Mülleimer nicht akzeptierter Gedanken, so etwa der Intuition oder Gefühlen, die sich nun einmal nicht in Begriffe pressen lassen oder eben Sätze, deren „Wahrheitswert“ nicht anerkannt wird. Eine Ethik, die irgendeinen Wahrheitswert besitzt, lässt – und ließ sich bisher – so nicht formulieren, nicht einmal denken, weshalb in genau dieser Gedankenwelt so etwas wie das III. Reich und Hiroshima, ja alles Grauen auf diesem Planeten, gedacht, begründet und getan werden konnte. Die Verdrängungsleistung der Verantwortlichen ist erstaunlich. Mit dieser absolut kalten Sicht argumentieren die Eliten (also die Mafia-Paten) und zwingen die Welt in das Korsett, ja das Gefängnis der ökonomischen Zwänge, ohne die es angeblich keinen Fortschritt, keine Entwicklung und somit keine gerechte Zukunft gäbe. Damit lassen sich vielleicht die Gräuel der letzten 500 Jahre argumentativ begründen, aber niemals rechtfertigen. Schon ein Blick über den Tellerrand des selbstgemachen Gedankengefängnisses würde Klarheit schaffen. Womöglich wird es aber eher zu einem gewaltsamen kalten Entzug kommen, zu einer schmerzhaften Erkenntnis dieses Selbstbetrugs.

Ja, der Westen ist verantwortlich für alle Fluchtursachen  – und Nein, man kann nicht nach einigen Generationen erwarten, dass der Rest der Welt „so vernünftig wird, wie der Westen“. Da dieser eben keineswegs vernünftig ist, wäre das auch fatal für alle kommenden Generationen. Europa und die USA müssen zu ihrer Verantwortung stehen und sich von den anderen „Kulturen“ belehren lassen. Sie müssen zugeben, Wesen aus Fleisch und Blut zu sein, untrennbar mit der gesamten Mitwelt verbunden und auf ihre Brüder und Schwestern auf Gedeih und Verderb angewiesen. Sie müssen sich endlich mit allen Wesen diesen Planeten gerecht teilen, sonst brauchen wir uns gar nicht weiter um all die kleinen Details und Schritte, die unser – westliches, technisiertes – Leben nachhaltig machen sollen, zu kümmern. Diese werden dann nicht mehr gebraucht.

 

http://www.natur.de/de/20/700-Jahre-alte-Bauerntechnik-wiederentdeckt,2,0,1959.html

http://www.natur.de/de/20/Die-Suche-nach-einer-vergessenen-Kraft,2,0,1957.html