Harvard-Forscher haben mit Octobot einen kleinen Roboter entwickelt, der komplett aus weichem, flexiblem Material besteht.
Dieser Artikel wurde am 18. Oktober 2016 veröffentlicht
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Denkt man an Roboter, denkt man meistens an Metall, Drähte, Schrauben, also an harte Materialien und nicht an weiche, elastische. Octobot stellt diese gängige Vorstellung auf den Kopf, denn er ist ein kleiner, weicher Oktopus-Roboter. Nicht einmal eine Batterie braucht die künstliche Krake um sich fortzubewegen. Entwickelt wurde der elastische, weiche Roboter, der komplett ohne Drähte, Schrauben oder andere harte Materialen auskommt von einem Team der Harvard University.

Schon lange versuchen Forscher Lösungen zu finden, wie man Roboter aus weichen, flexiblen Materialien herstellen kann, denn dies würde sie in der Interaktion mit Menschen sicherer machen und natürlich würde es neue Einsatzgebiete erschließen, wenn sie sich flexibler und geschmeidiger bewegen könnten. Bisher haben Soft Robots immer zumindest ein paar harte Komponenten enthalten, wie zum Beispiel Batterien oder Kabel und Drähte. Ocotbot hingegen besteht komplett aus weichem Silikon.

httpv://www.youtube.com/watch?v=1vkQ3SBwuU4

Der Silikonkörper wurde im 3D-Drucker hergestellt, in ihm befinden sich kleine Reservoirs in denen sich in Wasser gelöstes Wasserstoffperoxid (H2O2) befindet. In kleinen Reaktionskammern, in die das H2O2 einströmt, dienen Platinpartikel als Katalysatoren und leiten die Spaltung des Stoffes in Wasser und Sauerstoff ein. Der Sauerstoff, der mehr Volumen hat als die Ausgangsflüssigkeit, breitet sich aus und strömt durch kleine Kanäle in die Arme des Oktopusses. Dort befinden sich kleine Kammern, die durch den Sauerstoff aufgebläht werden, wodurch sich die Arme strecken. Anschließend entweicht das Gas und die Arme ziehen sich wieder zusammen.

Druck- und Quetschventile sorgen dafür, dass sich abwechselnd vier Arme strecken, während sich die anderen vier zusammenziehen. Dadurch bewegt sich der Octobot, bisher ist es zwar nur ein Wackeln und kein Fortbewegen, doch die Forscher wollen ihre Erfindung perfektionieren. Wenn es ihnen gelingt, dass sich die Roboterkrake nicht nur fortbewegt, sondern sie den Kopffüßer auch steuern können, gibt es verschiedenste Einsatzgebiete für diese Erfindung. Zu den potentialen Einsatzgebieten gehört die Wartung von Maschinen ebenso wie der Einsatz bei Such- und Rettungsaktionen oder die Erkundung neuer Gebiete.

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Bild: Lori Sanders