Was passiert, wenn wir Pflanzen denken und fühlen zugestehen?
Dieser Artikel wurde am 18. April 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wissenschaftler entdecken immer mehr, wie sehr Pflanzen kommunizieren. Es werden chemo-elektrische Signale und gar „Nährstofftransport“ zwischen Bäumen und ihren „Ablegern“ festgestellt. Fleischfressende Pflanzen werden dabei beobachtet, bei ihrer Beute wählerisch zu sein und gar nur jeden dritten Berührungskontakt als Landung eines Opfers zu interpretieren. Nun sind Bäume sogar an den Twitter-Dienst angeschlossen und „twittern“ über ihre Sorgen und Probleme. Viele Menschen haben immer schon „gefühlt“, dass Pflanzen auch fühlen können – worüber Vertreter der veganen Ernährung nachdenken sollten.

 

Denkt denn der Mensch überhaupt?

 

Um über Denken, Fühlen und Handeln zu reden, muss man sich wohl erst einmal darüber einigen, was überhaupt gemeint ist und was überhaupt gemeint sein kann. Unter Menschen ist dieses überhaupt nicht ausgemacht und ein permanentes Streitthema zwischen allen „Wissenschaften“, also den verschiedenen Menschen in unterschiedlichen Schubladen, die eben die Welt jeweils anders wahrnehmen und interpretieren. Da ist der Philosoph Descartes, der in seinen Meditationen zur Philosophie zu dem Ergebnis kam: „Ich denke, also bin ich“ (1641), zuvor gab es die Feststellung: „ich weiß, dass ich nichts weiß“, die zuerst bei dem römischen „Denker“ Cicero auftauchte, aber manchmal Sokrates zugeschrieben wird, der damit jedoch etwas anderes meinte. Sodann haben wir bei dem Philosophen Wittgenstein die Feststellung: „Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge“ (Tractatus Logico Philosophicus 1.1; 1922), aber: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“ (ebenda 5.6) und am Ende stellt der Quantenphysiker Dürr fest: „Es gibt keine Materie“. In diesen Streit sollte man sich vielleicht nicht einmischen, weil er zur „Wahrheitsfindung“ nicht beitragen wird. Immerhin scheint es eine „gesicherte“ Erkenntnis zu sein, dass unsere zentrale Sammelstelle von Informationen (Sinneswahrnehmungen), also das Gehirn, lediglich diese Informationen nach den profanen Gesetzen des Energieausgleichs „verarbeitet“, letztlich so weiterleitet, dass ein Energieausgleich möglich wird. Dabei nutzt es „eingefahrene“ Bahnen, was wir als „Erfahrungen“ bezeichnen. Alles, was wir nicht kennen, wird erst einmal ignoriert, solange diese Information sich nicht mit Gewalt bemerkbar macht. Erst der Schaden macht „klug“, veranlasst unser Gehirn, eine – neue – Lösung zu suchen. Wenn wir das als „Denken“ bezeichnen, müssen wir in der Tat die Gemeinschaft der denkenden Mitbewohner dieses Kosmos erheblich erweitern.

 

Der Kosmos ist grenzenlos

 

In Wahrheit beruhen die Grenzen zwischen verschiedenen „Dingen“ nur auf unserer – zweifellos sehr rudimentären – Wahrnehmung und der Zuordnung in unserem Gehirn. Insofern hat Wittgenstein absolut Recht. Unser eigener Leib befindet sich in einem permanenten Austausch von Atomen, ja ganzen Lebewesen (Bakterien) und was davon als das „Selbst“ bezeichnet wird, ist letztlich nur eine Frage der Definition, also der willkürlichen Abgrenzung. Jede „Pflanze“ tauscht ebenfalls Atome, Moleküle mit uns und letztlich ist auch der hinterste Ort des Kosmos mit uns in einem „Austausch“, alles in einem ständigen Fluss von Energie. Jeder „Mensch“ ist somit ein Bestandteil dieses Kosmos und durch nichts von diesem zu trennen, zu isolieren. Daher ist jeder „Eingriff“ in diesen Fluss der Energie ein Eingriff „in unseren Körper“. Wir sollten also darauf bedacht sein, uns nicht selbst zu verstümmeln, wenn wir „am Leben bleiben wollen“. Nicht ohne Grund fühlen Menschen – und andere „Wesen“ – sich in der Gemeinschaft von Bäumen wohl, eben „in Gemeinschaft“.

 

Nachhaltigkeit ist Aufrechterhaltung des Energieflusses

 

Wenn wir nur in unserer „Erinnerung“, also der bisher wahrgenommenen Geschichte zurückblicken, erkennen wir, dass viele „Kulturen“, also besonders spezielle Organisationen menschlicher Gemeinschaften zusammengebrochen sind, weil sie ihre Mitwelt soweit ausgebeutet hatten, dass der freie Fluss der Energie nicht mehr möglich war. Genauso einen fatalen Fehler begehen die Menschen der Industriestaaten seit etwa 150 Jahren weiterhin und stehen im Augenblick in der Tat vor dem nächsten „Zusammenbruch einer Kultur“. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ bezeichnet ein Verhalten, das einen ungehinderten Fluss der Energie jetzt und in der Zukunft ermöglicht. Genau das sollten wir so schnell wie möglich wieder erreichen und aus den Fehlern der Vergangenheit – und auch der Gegenwart – lernen. Wir brauchen nun einmal den Schaden, um klug zu werden und der Schaden ist jetzt zu spüren.

Weitere Links zur pflanzlichen Kommunikation:

http://www.natur.de/de/20/Gibt-es-eine-Art-pflanzliches-Nervensystem,1,,1884.html

http://www.natur.de/de/10/Pilz-Pflanzen-Freundschaft-statt-Kunstduenger,1,0,1638.html

http://www.natur.de/de/10/Warn-Duftstoff-der-Maispflanze-entdeckt,1,0,1574.html

http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/radiowissen/tiere-pflanzen-natur-100.html

http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article143622563/Baeume-sind-die-Superhelden-der-Entschleunigung.html

http://www.naturkosmos.com/das-geheimnis-der-baeume/

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article154336889/Wenn-Baeume-auf-Twitter-ihr-Leid-klagen-koennen.html