Aus Pilzen lässt sich ein umweltfreundliches Verpackungsmaterial erzeugen.
Dieser Artikel wurde am 20. Juli 2016 veröffentlicht
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Verpackungsmüll ist generell ein großes Problem in unserer Gesellschaft, vor allem Materialien wie Styropor und Plastik belasten die Umwelt. Styropor, welches oft verwendet wird um technische Geräte während dem Transport vor Schäden zu schützen, zersetzt sich nicht vollständig und sollte deshalb gesondert entsorgt werden. Gelangt es durch unsachgemäße Entsorgung in unsere Meere zerfällt es in winzige Teilchen, die wiederum von Meereslebewesen aufgenommen werden und für diese hochgiftig sind. Was gibt es also für Alternative um empfindliche Güter, wie Technik oder auch Glasgebinde, zu verpacken?

Eine Möglichkeit ist ein Material, das umweltfreundlich aus Pilzen hergestellt wird. Unternehmen, wie der US-amerikanische Computerhersteller Dell setzten dieses bereits ein, um ihre Geräte für den Transport zu verpacken. Die Verpackung die Dell verwendet, wurde in Zusammenarbeit mit Ingenieuren der Firma Ecovative entwickelt. Ecovative ist spezialisiert auf die Produktion unterschiedlichster Materialien, unter Einsatz von Pilzen anstelle chemischer Substanzen. Das Unternehmen stellt zum Beispiel auch Pressspanplatten her, bei dem Pilze als Kleber dienen und den Einsatz von formaldehydhaltigen Klebestoffen unnötig machen.

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Das Schwammerlmaterial ist vollkommen natürlich, zu 100 Prozent biologisch abbaubar und es muss nicht produziert werden, denn es wächst fast von alleine. In speziell entwickelten Formen wachsen die Pilze zu Schutzverpackungen für den Transport von Dell Servern. Dazu werden diese Formen erst einmal mit Abfallprodukten aus der Landwirtschaft befüllt. Das können Baumwollschalen, Reis- und Getreideschalen sein. In dieses Material werden Pilzsporen injiziert. Nach rund fünf bis zehn Tagen ist das Wachstum der Pilze abgeschlossen. Die Zufuhr von externer Energie ist dafür nicht notwendig, alles was der Pilz benötigt, erhält er aus den Landwirtschaftsabfällen.

Das Material, welches man nun „ernten“ kann, sieht aus wie Styropor und hat auch dieselben Eigenschaften, abgesehen davon, dass es eben vollkommen natürlich und restlos abbaubar ist. Es kann sogar im Garten als Mulch verwendet werden. Auch wenn die Kosten für die Produktion des Pilz-Styropors höher sind und die kontinuierliche Verfügbarkeit nicht garantiert ist, setzt Dell auf das Material und will es weiterentwickeln.

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