Josef Wallisch
Josef Wallisch
Zustellbasis-Leiter Josef Wallisch im Interview.
Dieser Artikel wurde am 24. Februar 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Seit Oktober 2016 hat die Post in Mistelbach zwei E-Autos der Marke Nissan NV200 im Einsatz. Dafür hat sich Josef Wallisch, der Leiter der Zustellbasis Mistelbach, stark gemacht. Waren die Mitarbeiter anfangs noch skeptisch, hat sich inzwischen eine große Zufriedenheit im Umgang mit den E-Autos breit gemacht. Auch die Bevölkerung ist begeistert. Im Interview spricht Josef Wallisch darüber, wie sich die E-Autos im Alltag bewähren.

Wie kam es dazu, dass die Mistelbacher Post E-Autos fährt?

Alle sieben bis acht Jahre werden unsere Autos ausgetauscht. Schon 2015 habe ich mich dafür eingesetzt, dass wir E-Autos bekommen. Vorigen Herbst war es dann endlich so weit. Seit Oktober fahren zwei Zustellerinnen mit E-Autos. Das habe ich mir lange gewünscht. Unsere Autos laufen am Tag fünf, sechs Stunden durchgehend. Die herkömmlichen Autos haben Dieselmotoren. An die Umweltverschmutzung mag ich dabei gar nicht denken. Deshalb wollte ich so schnell wie möglich E-Autos.

Wie wurden die E-Autos von den Mitarbeitern aufgenommen?

Unterschiedlich. Manche waren skeptisch, andere begeistert. E-Autos sind für uns Neuland. Die beiden Zustellerinnen, die jetzt mit den Autos fahren, sind sehr zufrieden. Anfangs gab es Ängste, dass die Reichweite nicht ausreicht, dass die Zusteller irgendwo auf der Strecke mit den Autos liegenbleiben.

Haben die E-Autos in der alltäglichen Arbeit bei der Post auch Nachteile?

Das einzige, was an den Autos nicht ausgereift ist, ist die Heizung. Heizung und Lüftung saugen so viel Akku, dass die Reichweite tatsächlich knapp werden könnte. Die Autos ohne Heizung zu fahren, ist bei -13°C nicht angenehm. Deshalb heizen wir die Autos jetzt in der Früh vor, solange sie noch am Ladekabel hängen, und setzen sie nur im Ballungsraum ein. Dort ist die Strecke für einen Rayon ungefähr 20 bis 30 Kilometer lang. So kommen die beiden Mitarbeiterinnen locker mit dem Akku aus. Außerhalb des Ballungsraums ist die Strecke rund 50 Kilometer lang.

Wo werden die Autos geladen?

Wir haben eine eigene Ladestation installiert – eine Wallbox, die über Strom aus dem Netz gespeist wird. Die Autos werden über Nacht geladen. In der Früh ist der Akku voll.

Wie hat die Bevölkerung reagiert?

Die E-Autos sind sehr gut angekommen. Wir haben die Umstellung bei einer Pressekonferenz publik gemacht. Die Lokalmedien und die Gemeindezeitung haben darüber berichtet. Viele Einwohner haben uns darauf angesprochen, wie das funktioniert und wie sich die E-Autos bewähren. Viele sind stolz darauf, dass die Mistelbacher Post so fortschrittlich ist.

Wie funktioniert der Einsatz der E-Autos im Alltag?

Das funktioniert gut! Man muss sich nur damit auseinandersetzen und überzeugt sein, dass das die Zukunft ist. In zehn Jahren gibt’s sicher noch viel mehr E-Autos. Wir sind sehr zufrieden. Man sitzt bequem in den E-Autos, man kann gemütlich aussteigen, hat einen guten Überblick und sie lassen sich unheimlich leicht lenken. Im kommenden Sommer werden bei uns die nächsten Autos getauscht. Ob wir wieder E-Autos bekommen, ist zwar noch offen. Ich würde es mir aber sehr wünschen!

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Quelle: Energieleben Redaktion
Foto: Markus Bachmayer