Galloway-Rinder aus Bio-Zucht.
Dieser Artikel wurde am 15. Dezember 2017 veröffentlicht
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Seit 2003 züchtet Hans Zöchling gemeinsam mit seiner Frau Martina am Gut Landsthal im niederösterreichischen Hainfeld Galloway-Rinder. Die Erzeugnisse werden im angeschlossenen Wiazhaus verarbeitet und auch direkt ab Hof verkauft, wodurch Transportwege entfallen. Im Interview spricht Hans Zöchling darüber, wie er zum Rinderzüchter wurde und was Nachhaltigkeit für ihn bedeutet.

Wie hat die Galloway-Rinderzucht auf Ihrem Hof angefangen?

Im Jahr 2003 haben wir den Hof in Hainfeld erworben, der damals stillgelegt war. Es war uns ein anliegen, einwandfreie und gute Lebensmittel zu produzieren. Deshalb haben wir begonnen, Rinder zu züchten. Mein Vater ist auf einem Bauernhof aufgewachsen, wir hatten deshalb schon immer einen Bezug zur Natur. Uns interessiert es, dass es den Tieren gut geht, weshalb wir unsere Tiere in Mutterkuhhaltung und auf der Weide halten. Auf die Galloway-Rinder sind wir gekommen, weil uns die Qualität des Fleischs überzeugt hat. Ich bin begeisterter Hobbykoch, das Fleisch kannte ich deshalb. Auch sind die Tiere genetisch hornlos, wodurch die Verletzungsgefahr gering ist.

Wie groß ist Ihre Galloway-Rinderzucht?

Wir haben 130 Stück inklusive Jungvieh. 42 Tiere sind Kühe. Das Fleisch vermarkten wir selber. Die Qualität wird vom Handel nicht honoriert. Deshalb haben wir uns gesagt, wenn wir reüssieren wollen, dann müssen wir uns selbst um all diese Dinge kümmern.

Wo kann man Ihr Fleisch beziehen?

In unserem eigenen Wiazhaus bieten wir ausschließlich unser eigenes Rindfleisch an. Auch eine Greislerei betreiben wir am Hof, wo wir unser Fleisch verkaufen. Wiazhaus und Greislerei haben dieselben Öffnungszeiten. Wir haben damit begonnen, ein Mal pro Monat einen Abholtag einzuführen, zu dem die Kunden vorbestellen können. So ist sichergestellt, dass genau das Produkt vorhanden ist, das sie gerne haben möchten. Natürlich kann man auch an den anderen Tagen bei uns Fleisch kaufen. Pro Monat lassen wir drei Rinder schlachten – von einem sehr guten Schlachter, der nur 14 Kilometer entfernt ist. Alles wird dann am Hof verarbeitet und Vakuumverpackt. Wenn das Fleisch in den Verkauf kommt, ist es vollkommen gereift. Rindfleisch muss nämlich zwei bis drei Wochen reifen, damit es nicht zäh ist.

Wie ist die Resonanz unter den Gästen und Kunden?

Unser Fleisch kommt sehr gut an, das Wiazhaus ist immer ziemlich voll. Die Leute kommen wegen der Fleischqualität und wegen der guten, bodenständigen Küche zu uns. Das Einzugsgebiet ist recht groß – wir haben Stammgäste aus Wien, Tulln und St. Pölten. Viele Gäste kommen aber auch aus der näheren Umgebung. Im Wiazhaus gibt es keine Fertigprodukte, alles wird frisch gekocht.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrem Betrieb?

Die Tiere haben viel mehr Raum, als von den Zertifizierungen her vorgeschrieben wäre. Bei uns gibt’s keine künstliche Besamung. Die Rinder sind den ganzen Sommer auf der Weide. Auch im Winter hat jedes Tier immer Auslauf ins Freie – zusätzlich zum Stall mit sechs Quadratmeter pro Tier. Die Rinder gehen übrigens im Winter sehr gern ins Freie. Beim Ackerbau verwenden wir keine Düngemittel.

Wie geht’s mit Ihrem Betrieb weiter?

Wir haben eine Rinderherde in einer gewissen Größe aufgebaut und zusätzlich auch eine Ackerfläche, wo wir Bio-Getreide anbauen. Wir wollen in dieser Größe weitermachen. Uns zu vergrößern haben wir nicht vor, denn sonst würden unsere Produkte zur Masse werden.

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Quelle: Energieleben Redaktion

Foto: Gut Landsthal