Jonathan Schreiber bietet Workshops an.
Dieser Artikel wurde am 16. Juni 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Jonathan Schreiber lehrt in Workshops interessierte Studierende, Aussteiger und Betreiber von Wohnprojekten, wie sie mithilfe einer selbstgebauten Kleinwindkraftanlage ihren eigenen Strom erzeugen können. Aus seinem Hobby hat der Autodidakt einen Beruf gemacht. Wie es dazu kam, darüber spricht er im Interview.

Warum bauen Sie Kleinwindkraftanlagen selber?

Begonnen hat es damit, dass ich schon immer ein Bastler war. Irgendwann bin ich auf das Thema Kleinwindkraft gestoßen. Ich habe mich später mit einem Schotten angefreundet, der seit 30 Jahren energieautark auf einer Halbinsel in Schottland lebt, und der mir viel von seinem Wissen weitergegeben hat. Nun trage ich das Thema in Workshops weiter und habe daraus einen Beruf gemacht. 

Seit wann geben Sie Workshops?

Windrad-Workshops gebe ich seit 2013 – in Österreich, Polen, Luxemburg und Schottland. Das war allerdings nie mein Businessplan, das hat sich so ergeben. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und meine eigene Firma gestartet, pure selfmade. Im Rahmen dieser Firma bemühe ich mich, Fachwissen zu Do-it-yourself-Lösungen zu entwickeln und weiterzugeben. Ich bin begeisterter Autodidakt.

Wie viele Windräder haben Sie selber schon gebaut?

In 15 jeweils fünftägigen Workshops haben wir mehr als 20 Windräder gebaut, an deren Entstehung ich beteiligt war.

Wer sind Ihre Kunden?

Leute aus allen Bereichen. Tendenziell sind viele Studierende darunter, das kommt auch aus der Kooperation mit den Universitäten. Aber auch private Interessierte, die aussteigen wollen sowie Wohnprojekte.

Welche Vorraussetzungen braucht es für eine Kleinwindkraftanlage?

Ein Kleinwindrad kann man schnell einmal wohin stellen. Natürlich sollte es am Standort Wind geben. Der Standort sollte auch frei von Hindernissen und Bäumen sein. Mit einem Windrad von drei Metern Durchmesser kann man eine beachtliche Anzahl von Kilowattstunden erzeugen. Wie weit diese dann den Eigenverbrauch deckt, hängt vom persönlichen Lebensstil ab.

Versorgen Sie sich selbst auch mit Energie aus ihrem eigenen Windrad?

(Lacht.) Es ist schon komisch, dass mir das Thema so am Herzen liegt, ich aber selber kein eigenes Windrad betreibe. Ich wohne in St. Pölten. Dort ist es schwierig, eine Baugenehmigung für ein Windrad zu bekommen, auch wäre es vom Wind her nicht besonders sinnvoll. Vielleicht ergibt sich das aber dennoch irgendwann.

Wie soll es mit pure selfmade und mit dem Thema Windrad weitergehen?

Ich möchte auf alle Fälle weitere Workshops organisieren und auch die Zusammenarbeit mit den Unis vertiefen. Außerdem arbeite ich daran, ein Buch zu veröffentlichen, so dass die Informationen auch in dieser Form verfügbar sind. Auch Projekte zur E-Mobilität habe ich in Planung, etwa ein DIY-Elektro-Fahrrad.

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Quelle: Energieleben Redaktion
Foto: pureselfmade.com