Dieser Artikel wurde am 28. Oktober 2014 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Durch einen nachhaltigen Ernährungsstil entstehen kaum Mehrkosten. Currywurst-Pommes-Schranke oder die Bio-Gemüse-Quiche auf fair gehandeltem Reis? Das Großhirn…
Dieser Artikel wurde am 28. Oktober 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Durch einen nachhaltigen Ernährungsstil entstehen kaum Mehrkosten.

Currywurst-Pommes-Schranke oder die Bio-Gemüse-Quiche auf fair gehandeltem Reis? Das Großhirn meldet: Eine fleischarme Ernährung aus regionalen und fair gehandelten Bio-Produkten ist besser für Mensch und Umwelt. Aus dem Portemonnaie ruft das Kleingeld: Nimm die Currywurst! Das Nervensystem regt die Speichelproduktion beim Anblick der Wurst an. Bei der Quiche sind sich die Geschmacksnerven noch nicht einig, ob sie sich freuen sollen, Essen ist halt auch eine Gewohnheitssache.

In diesem Konflikt können wir nun wenigstens dem Großhirn beipflichten und das Kleingeld beruhigen. In seinem Spendenprojekt “Ist gutes Essen wirklich teuer?” hat das Öko-Institut herausgefunden, dass ein Ernährungsstil mit Bio- und fair gehandelten Lebensmitteln und nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) im Vergleich zu den herkömmlichen Essgewohnheiten eines Durchschnittsdeutschen kaum Mehrkosten verursacht.

Gesunde, nachhaltige Ernährung kostet rund 80 Euro mehr im Jahr

Die Wissenschaftler sahen sich Kosten und Treibhausgasemissionen verschiedener Ernährungsweisen genauer an. Dabei berücksichtigten sie sowohl die direkten Kosten beim Kauf der Produkte, als auch die indirekten Kosten, die durch die Gesellschaft für Umwelt- und Gesundheitsschäden aufgebracht werden müssen. Verschiedene Ernährungsstile wurden nun unter die Lupe genommen: die durchschnittliche deutsche Ernährung (nach Angaben des Statistischen Bundesamtes), eine Ernährung nach Empfehlungen der DGE (70 Prozent weniger Fleisch, dafür 30 Prozent mehr Milchprodukte) sowie beide Varianten jeweils in der Bio- und der Fairtrade-Version. Außerdem wurden Klimabilanzen für die vegetarische und die vegane Version erstellt.

Die Ergebnisse:

  • Die Umstellung auf eine gesunde Kost mit weniger Fleisch und mehr Gemüse und Obst gleicht die Mehrkosten aufgrund des Kaufs von Bio-Produkten nahezu aus. Die Mehrkosten liegen bei etwa 80 Euro im Jahr.
  • Dass eine fleischarme Kost zum Klimaschutz beiträgt, ist bekannt. Die Studie belegt dies noch mal und zeigt, dass eine Ernährung nach Empfehlungen der DGE 12 Prozent weniger Treibhausgase verursacht. Durch eine vegetarische Ernährung spart man 26 Prozent Klimagase und durch eine vegane sogar 37 Prozent.
  • In Anbetracht der indirekten Kosten, die durch Umwelt- und Gesundheitsschäden wegen der durchschnittlichen, konventionellen Ernährung entstehen, ist die Ernährung mit Bio-Lebensmittel sogar günstiger.

Die Ergebnisse sind in dem unten angegebenen Working-Paper zusammengetragen. Und als kleines Schmankerl obendrauf hat das Öko-Institut basierend auf diesen Ergebnissen mithilfe prominenter Köche das Kochbuch „Nachhaltig kochen!“ erstellt. So können sich auch die Geschmacksnerven mit Freude auf den nachhaltigen Ernährungsstil einstellen. Das Buch kann für 15 Euro beim Öko-Institut bezogen werden.

Working Paper „Ist gutes Essen wirklich teuer? ‚Versteckte Kosten‘ unserer Ernährung in Deutschland.“ des Öko-Instituts.

Working Paper

 

Quelle: www.oeko.de

Bild: www.pixabay.com/ http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de