Kaum ein Korn erfreut sich größerer Beliebheit als Quinoa. Besonders Gesundheitsbewusste und Allergikerinnen schätzen an der Quinoa Eigenschaften wie der vergleichsweise hohe Anteil an Eiweiß, Aminosäuren und Mineralstoffen sowie seine Glutenfreiheit.
Dieser Artikel wurde am 27. September 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Kaum ein Getreide erfreut sich größerer Beliebtheit als die Quinoa. In den letzten Jahren ist daher auch die Nachfrage in der westlichen Welt nach diesem Produkt immer größer geworden. Als das Korn der Inka bekannt, wurde es in der Kolonialzeit verboten, als „Indiofutter“ verschmäht oder musste anderen Lebensmitteln wie Reis und Nudeln Platz machen. Für die Ureinwohner der Anden bedeutet dieses Korn jedoch mehr als nur Lebensgrundlage, es ist Teil ihrer tausende Jahre alten Kultur. Die Quinoa Pflanze wächst auf einer Höhe in der kaum andere Pflanzen gedeihen und ist zudem sehr anspruchslos. Heute erlebt dieses Scheingetreide, das mit Pflanzen wie Spinat, Mangold oder Roten Rüben verwandt ist, bei uns eine große Renaissance. Besonders Gesundheitsbewusste und AllergikerInnen schätzen an der Quinoa Eigenschaften wie der vergleichsweise hohe Anteil an Eiweiß, Aminosäuren und Mineralstoffen sowie seine Glutenfreiheit.

In Anbauländern wie Bolivien und Peru werden neuerdings die nahrhaften Körner durch staatliche Maßnahmen gefördert. Der Generalsekretär der vereinten Nationen, Ban Ki Moon, sieht sogar in dieser Pflanze das Potenzial, zu globaler Ernährungssicherheit und  Armutsreduktion beizutragen. In Bolivien gibt es mittlerweile seit 30 Jahren die Genossenschaft Anapqui, ein Zusammenschluss von fast 2000 Kleinbauernfamilien, die die kargen Böden unweit des „Salar de Uyuni“, dem größten Salzsee der Erde, kultivieren.  Auf über 3.500 Meter Seehöhe bauen sie nach alter Tradition im Einklang mit ihrer Natur die „quinua real“, die Königsquinoa an. Ihre Ernte wird nicht nur fair gehandelt, sondern ist zudem biozertifiziert. Durch die hohe Nachfrage und dem hohen Preis der für Quinoa bezahlt wird, konnte in den letzten Jahren auch endlich eine Verbesserung der Einkommenssituation der Kleinbauern in Bolivien erreicht werden. Anapqui setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz. Ökologische Landwirtschaft, demokratische und transparente Organisation, sowie faire Handelspartnerschaften sind dabei tragende Säulen. Aktuell stellt man sich der wichtigen Frage, wie Mengenwachstum mit dem Schutz der natürlichen Ressourcen in Einklang gebracht werden kann und erarbeitet Maßnahmen, die dies auch in Zukunft sicherstellen sollen.

Quinoa ist also ein Geschenk der Natur an uns alle und Quinoa macht glücklich. In Quinoa ist nämlich Tryptophan enthalten und dieses wirkt auf unseren Körper Stimmungsaufhellend und beruhigend. Man kann also eigentlich gar nicht genug Quinoa essen. Aber lieber bio und fair, damit auch die Bauern, die diese Pflanze anbauen, davon profitieren können.

Parvin Razavi