Dieser Artikel wurde am 26. Juli 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Was so manch einer wegen der gesunden, essentiellen Fettsäuren in seinen Salat tut, soll in Zukunft in…
Dieser Artikel wurde am 26. Juli 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Was so manch einer wegen der gesunden, essentiellen Fettsäuren in seinen Salat tut, soll in Zukunft in die Tanks von Zügen und Schiffen gefüllt werden. Der Forschungsverband des KIT-Instituts für Kolbenmaschinen (IFKM) und des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) in Straubing forschen zur Zeit an der Verwendung von Rapsöl als Kraftstoff für den Schienenverkehr und die Binnenschifffahrt. Ohne Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion soll damit die Treibhausgasemission reduziert werden.

Rapsöl statt Diesel

Zurzeit wird das Rapsöl noch im Labor auf seine Eignung als Antriebsmittel mit minimalem Schadstoffausstoß getestet. Im kommenden Jahr sollen die Untersuchungen dann schon an realen Motoren in Eisenbahntriebwagen und Schiffen fortgesetzt werden. Dabei handelt es sich um moderne Dieselmotoren, die technisch speziell für die Verwendung mit Rapsöl ausgelegt wurden.

Biokraftstoffe haben den Vorteil, dass sie bei der Verbrennung nur so viel CO2 freisetzen, wie die verwendeten Pflanzen vorher beim Wachstum aufgenommen haben. In Verruf geraten sind sie durch die Palmölproduktion, die zunehmend zur Zerstörung des Regenwaldes beiträgt.

Nachhaltige Rapsölproduktion

Steht die heimische Rapsölproduktion jedoch nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelindustrie und wird auch bei Anbau,Verarbeitung und Transport auf Nachhaltigkeit geachtet, kann man im Vergleich zu herkömmlichen Dieselkraftstoffen 57 Prozent der Treibhausgasemissionen sparen. Allein in Deutschland besteht so das Potential, 10 Prozent des gesamten Verbrauchs an fossilem Dieselkraftstoff zu ersetzen.

Finanziert wird das Projekt unter anderem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Sowohl der  Rapsanbau als auch die Kraftstoffherstellung müssen in Deutschland der Nachhaltigkeitsverordnung entsprechen und so bestimmte Umweltstandards erfüllen. Zusätzlich fallen bei der Produktion als Nebenprodukt Eiweißfuttermittel an, die importiertes Soja ersetzen können.

Quelle:

Karlsruher Institut für Technologie, Presseinformation 099/2011: Rapsöl lässt Züge umweltfreundlich fahren, Motor- und Krafstoffexperten untersuchen den Einsatz von Pflanzenölkraftstoffen in Eisenbahntriebwagen und Schiffen

Weiterführende Informationen zur Diskussion über Biokraftstoffe: Thomas Sedlmeyr: Wie gut fährt die Umwelt mit Biosprit?

Bildquelle: Karlsruher Institut für Technologie