Nacht und Nebel
Nacht und Nebel
In den Nächten um den Jahreswechsel ist Zeit, das alte Jahr abzuschließen und ein Neues zu beginnen.
Dieser Artikel wurde am 26. Dezember 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig wird von vielen als besondere Zeit angesehen. Bei den meisten Menschen ist es die Zeit, die man im Kreis der Familie verbringt, wo man zur Ruhe kommt. Darüber hinaus gibt es aber unterschiedliche Überlieferungen von Traditionen, Bräuchen und Ritualen, die in der Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig teilweise noch gelebt, großteils aber in Nischen verbannt oder vergessen wurden. Allen gemein ist aber, dass die Nächte zwischen Weihnachten (24.12.) und Dreikönig (6.1.) als Rauhnächte bezeichnet werden.

In diesen Tagen und Nächten ist Zeit für Reflexion des vergangenen Jahres, ein Abschließen und Loslassen, und ein Blick auf etwas Neues. Da es genau 12 Nächte sind, wird ihnen auch zugeschrieben, dass sie Repräsentanten der nächsten 12 Monate, des kommenden Jahres sind.

Räuchern

Im Zusammenhang mit Rauhnächten wird auch oft das Räuchern erwähnt. In unserer modernen Tradition hat sich davon lediglich der Weihrauch zu Weihnachten gehalten. Das Räuchern – also das Verglühen von unterschiedlichen Pflanzen wodurch Rauch produziert wird – soll eine reinigende Wirkung haben, je nachdem welche Pflanzen benutzt werden.

Für mich persönlich hat das Räuchern hauptsächlich eine erdende Wirkung. Jedes Mal wenn ich räuchere, nehme ich mir Zeit, zu mir zu kommen, zur Ruhe zu kommen. Der Geruch wird also verknüpft mit meinem Gefühl der Ruhe. Für mich ist es wie ein pawlowscher Reflex, wodurch mir das Räuchern hilft, meine Probleme, meinen Stress vor der Tür zu lassen, und innerliche Ruhe zu spüren.

Jahreskreis

Auch wenn man den Jahreskreis und die Natur beobachtet, ist jetzt die Zeit des Rückzugs. Bevor wir durch moderne Technologien die Möglichkeit hatten, das ganze Jahr über gleich viel zu Arbeiten und zu Leisten, war dies die Zeit fürs zur Ruhe kommen, Kräfte sammeln. So wie jeder Baum seine Kraft in die Wurzeln zurückzieht, ist es wichtig für uns Menschen, uns zurück zu ziehen. Zurückzuschauen auf das vergangene Jahr. Was ist gut gelaufen, was vielleicht nicht so gut. Womit möchte ich abschließen? Was hinter mir lassen? Welcher „Zweig“ kostet mir Energie aber hindert mich beim Wachsen?

Es geht aber auch darum, einen Blick ins kommende Jahr zu machen. Was möchte ich erreichen, wie soll es weiter gehen? Und was ist dafür notwendig?

Conclusio

Egal, ob man sich diese Zeit religiös, spirituell, oder wissenschaftlich erklärt, habe ich doch das Gefühl, dass jeder Mensch sich im Laufe der Zeit nach etwas Ruhe und Rückzug sehnt, um zu neuen Kräften zu kommen. Die diversen Traditionen bieten hierfür einen Rahmen, um auch in der heutigen, hektischen Zeit in der wir leben, die Freiheit zu haben, zumindest einmal im Jahr auf die Bremse zu treten, inne zu halten, und zu schauen, wo man eigentlich gerade steht.

 

weiterführende Quellen:

https://www.raeucher.info/raeuchern/rauhnaechte/