Den Transport von Wintersportlern mit Solarkraft betreiben?
Dieser Artikel wurde am 26. Februar 2015 veröffentlicht
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Eigentlich ein logischer Schritt – umso überraschender, dass erst im November 2012 im Vorarlberger Skisportgebiet Golm der weltweit erste Solar-Sessellift in Betrieb gegangen ist. Illwerke Tourismus, der Sessellift-Weltmarktführer Doppelmayer und der Photovoltaik-Hersteller Königsolar haben den Solar-Sessellift in Kooperation entwickelt. Die Benutzer der Hüttenkopfbahn können sich seitdem über eine komfortable 6er-Sesselbahn mit Sitzheizung, Wetterschutzhauben und bewährter Kindersicherung freuen, die eine in die Jahre gekommene Zweiersessel-Bahn ablöste. Trotz des verbesserten Komforts spart der neue Lift ein Drittel des Stromverbrauchs. Photovoltaik-Module an der Talstation, der Bergstation und dem Sesselbahnhof sind in das Anlagendesign intergiert und sorgen für den notwendigen Strom.

Um eine halbwegs gute Energiebilanz zu bekommen, müssen die Photovoltaikmodule auch im Sommer Strom erzeugen. Strom, den die Illwerke ins Netz einspeisen und verkaufen. Im Winter kommt es dann zur Rückspeisung des vorproduzierten Sonnenstroms. Das ist in diesem Fall besonders einfach, weil die Illwerke zu den größten Stromversorgern Österreichs zählen.

Ganz allein im Club der grünen Skilifte sind die Illwerke nicht: Vergleichbare Anlagen gibt es inzwischen auch in Tenna im Schweizer Safiental und auch bei den benachbarten Tirolern, die ihren Nachbarn westlich des Arlbergs nicht nachstehen wollten. In Gerlos im Zillertal steht deshalb ein mit Solarmodulen bestücktes Skiförderband. Der Teppich, der die Skifahrer und Snowboarder befördert, wird ebenfalls mittels Solarenergie betrieben. 180 Meter lang ist das Skiförderband und benötigt in einer Wintersaison rund 16.000 Kilowattstunden Strom. Der Strom wird mittels Solarmodulen erzeugt, die an der Überdachung angebracht sind. Insgesamt 74 Module kommen auf eine Energiemenge von 22.000 Kilowattstunden pro Jahr. Der erzeugte Solarstrom fließt auch hier nicht direkt ins Förderband, sondern wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist, von dort bezieht das Förderband den Strom für den Betrieb der Anlage.

Titelbild: Doppelmayer