Heimische Superfoods im Fokus – denn das Gute liegt so nah! Heute: Apfel!
Dieser Artikel wurde am 3. März 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Jedes Nahrungsmittel ist ein Superfood! Ja wirklich! Für mehr Energie, erhöhte Konzentration, gute Verdauung, ein gesundes Herz, strahlende Zähne oder kräftige Knochen, für mehr Wohlbefinden und innere Ausgeglichenheit: all das wächst auf Bäumen oder Sträuchern, manches auch unter der Erde. Und alles stammt aus der Natur, der größten Apotheke der Welt!

Superfoods boomen, keine Frage, doch meist werden exotische Beeren oder Samen groß beworben – alles was hierzulande noch nicht so bekannt ist, das verkauft sich gut! Dabei muss man gar nicht so weit weg schauen, viele Nahrungsmittel, die bei uns heimisch sind, könnte man nämlich auch als Superfood bezeichnen. In dieser Serie möchte ich euch einige davon genauer vorstellen. Wir hatten schon die rote Rübe, den Ingwer und heute geht es um Äpfel!

Nährstoffe von Schale bis Kern

Der Apfel ist eine der beliebtesten Obstsorten in Österreich, mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 20 Kilogramm. Ob als Snack zwischendurch oder in From von Apfelstrudel – der Apfel ist vielseitig verwendbar. Unterschiedliche Erntezeitpunkte und die gute Lagerfähigkeit machen Äpfel nahezu ganzjährig regional verfügbar. Zusätzlich enthalten sie unzählige Nährstoffe für den Körper und qualifizieren sich so zurecht als heimisches Superfood!

Ein Apfel besteht zu rund 85% aus Wasser, und ist mit 50-70 Kcal pro Stück ideal als kalorienarme Zwischenmahlzeit. Äpfel liefern viele Vitamine und Mineralstoffe, allen voran B, C und E, Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium, Folsäure, Eisen sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Die meisten Bestandteile stecken dabei übrigens in der Schale und in den Kernen. Am besten ist es also, den Apfel wirklich komplett zu essen. Der hohe Anteil an Ballaststoffen, enthalten in Form von Pektin und Zellulose, sorgt für eine gute Sättigung, fördert die Verdauung und wirkt vorbeugend gegen Verstopfung.

An apple a day, keeps the doctor away

Neben der verdauungsfördernden Wirkung haben Äpfel aber noch mehr Superkräfte im Körper: das weiße Fruchtfleisch schützt zum Beispiel vor Schlaganfällen. In Studien konnten bereits 25 Gramm Äpfel pro Tag das Risiko um 9 Prozent senken. Außerdem verbessern sie die Cholesterinwerte und die Gedächtnisleistung, und können Alzheimer vorbeugen.

Der schon angesprochene Ballaststoff Pektin hält den Blutzuckerspiegel konstant, sodass man länger satt bleibt. (Isst man noch dazu fettreiche Nüsse zu einem Apfel, kann man diese Wirkung noch verstärken!) Darüber hinaus wirkt Pektin entgiftend und hilft mit, Toxine schneller auszuscheiden.

Außerdem enthalten Äpfel Oligosaccharide, die die Darmgesundheit fördern und die Darmflora füttern. Weiters wirken diese Stoffe auch gegen Krebszellen, was in mehreren Studien bestätigt wurde. Da es sich dabei um einen natürlichen Stoff handelt, kann man ihn weit höher dosieren, als es mit jeder chemotherapeutischen Substanz möglich wäre. So wurden in Studien fast 50% der Darmkrebszellen zerstört, und die Wirkung war somit sogar besser, als die einer Chemotherapie (und ohne Nebenwirkungen!)

Aber Achtung: all diese Wirkungen erhält man nur, wenn man einen frischen Apfel isst! In (pasteurisiertem) Apfelsaft befinden sich in der Regel weder Pektin noch aktive Enzyme oder sekundäre Pflanzenstoffe. Falls es unbedingt Saft sein muss, ist ein hochwertiger, naturtrüber Apfelsaft am gesündesten.

Ein Hit in der Küche

Nicht nur als schnelle Zwischenmahlzeit eignet sich der Apfel hervorragend, auch in der Küche findet er vielseitig Anwendung. Zum Beispiel in zahlreichen Süßspeisen (Apfelauflauf, gebackene Apfelspalten…), Mehlspeisen (Apfelstrudel), Salaten (Waldorfsalat), als Kompott, Saft oder sogar als süße Komponente zu deftigen Fleischgerichten (z.B. Wild mit Apfelrotkraut oder Rindfleisch mit Apfelkren).

Kombiniert mit verschiedenen Gewürzen und Zutaten (am besten passen übrigens Zimt, Vanille und Muskat), wird der Apfel so zu einem Multitalent in der Küche!

Wie schon erwähnt sind Äpfel das wichtigste heimische Lagerobst. Sie reifen während der Lagerung noch nach und geben dabei das Reifungsgas Ethylen ab. Äpfel sollten daher nicht neben anderen Obst- oder Gemüsesorten gelagert werden, da diese sonst schneller verderben. Am besten lagert man sie in kühlen Räumen (2-7°C), luftig und bei hoher Luftfeuchtigkeit. Optisch sind die grünen, meist säuerlichen Sorten am längsten haltbar (weil sie mehr Chlorophyll enthalten), die roten enthalten dagegen mehr Vitamin C.

Ich träume ja immer noch von einem kleinen Garten, in dem ein Apfelbaum steht. In der Zwischenzeit koste ich mich durch die verschiedenen Sorten am Markt, und freue mich, wie lecker Gesundheitsvorsorge sein kann!  

Quellen:
http://eatsmarter.de/ernaehrung/news/aepfel-gesund
https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/saisonkalender/juli/apfel
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/apfel-gegen-darmkrebs-ia.html
http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/taeglich-ein-apfel-erspart-den-arztbesuch-was-wirklich-hinter-der-weisheit-steckt_id_5049194.html

Bilder/Fotograf: 
kjpargeter / Freepik
Unsplash / Daniela

Ulrike Göbl, MA

Die nebenberufliche Fitness- und Ernährungstrainerin beschäftigt sich schon seit ihrer Jugend mit gesunder Ernährung und alternativen Lebensweisen. 2010 begann die begeisterte Hobbyköchin ihren Foodblog „Fit & Glücklich“. Dort vereint sie ihre Liebe zu gutem Essen und Sport mit dem Versuch, die Balance im Leben zu finden. Seit 2012 vernetzt sie mit einer Kollegin auch noch die Österreichischen Foodblogger auf einer eigenen Plattform und hat 2015 auch ein Kochbuch  zum Thema “Clean Eating” geschrieben.