Heimische Superfoods im Fokus – denn das Gute liegt so nah! Heute: Ingwer!
Dieser Artikel wurde am 17. Februar 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Jedes Nahrungsmittel ist ein Superfood! Ja wirklich! Für mehr Energie, erhöhte Konzentration, gute Verdauung, ein gesundes Herz, strahlende Zähne oder kräftige Knochen, für mehr Wohlbefinden und innere Ausgeglichenheit: all das wächst auf Bäumen oder Sträuchern, manches auch unter der Erde. Und alles stammt aus der Natur, der größten Apotheke der Welt!

Superfoods boomen, keine Frage, doch meist werden exotische Beeren oder Samen groß beworben – alles was hierzulande noch nicht so bekannt ist, das verkauft sich gut! Dabei muss man gar nicht so weit weg schauen, viele Nahrungsmittel, die bei uns heimisch sind, könnte man nämlich auch als Superfood bezeichnen. In dieser Serie möchte ich euch einige davon genauer vorstellen. Beim letzten Mal war das die rote Rübe, heute widme ich mich dem Ingwer.

Asiatischer Scharfmacher

Ursprünglich stammt Ingwer aus dem asiatischen Raum, weshalb er aus der asiatischen Küche auch nicht wegzudenken ist. Aber nicht nur in der Küche ist er dort zu finden, auch in der traditionellen chinesischen Medizin TCM und im Ayurveda hat Ingwer einen festen Platz.

Die Ingwerpflanze wird bis zu 1m hoch, gegessen wird aber die Wurzel (genauer gesagt der Wurzelstock). Dieser hat einen fruchtig-scharfen Geschmack und wird daher gerne zum Würzen von Speisen verwendet. Für die Schärfe ist der Inhaltsstoff Gingerol verantwortlich, woher auch der englische Name Ginger kommt. Dieser Stoff ähnelt von der chemischen Zusammensetzung her der von Aspirin, was einige der positiven Wirkungen der Wurzel erklärt.

Ingwer ist wärmend und wird daher gerade jetzt im Winter oft verwendet um der Kälte von innen zu trotzen! Außerdem hat die kleine Knolle gerade in der Husten- und Schnupfenzeit so einiges zu bieten. 

Heilpflanze aus Leidenschaft

Ingwer gilt als Heilpflanze, und das nicht ohne Grund! Er wirkt antioxidativ, entgiftend, entzündungshemmend, appetitfördernd, verdauungsfördernd, antibakteriell und schleimlösend. Er wird außerdem als anregend, blähungstreibend, krampflösend und schweißtreibend beschrieben.

All diese Eigenschaften machen ihn zum perfekten Helferlein, wenn es um Krankheiten wie Erkältungen, Husten und Schnupfen geht. Dabei regt er den Kreislauf an und hilft dem Körper unerwünschten Schleim auszusondern. 

Auch bei Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Magenschmerzen, Reisekrankheit oder Appetitlosigkeit kommt der Ingwer zum Einsatz. 

Seine schmerzlindernde Wirkung hilft bei Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder Periodenkrämpfen. Studien besagt sogar, dass Ingwer besser wirkt als ein Migränemittel, nur ohne Nebenwirkungen.

Außerdem unterstützt der Konsum von Ingwer den Körper beim Abnehmen, da er das Sättigungsgefühl positiv beeinflusst und bei der Fettverbrennung helfen kann. Er wirkt sich nämlich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus und bewirkt somit, dass wir uns länger stabil und vital fühlen und es zu weniger Stimmungsschwankungen kommt. Auch bei Diabetes kann er sich positiv auswirken, dazu werden derzeit klinische Studien durchgeführt. 

Angeblich hilft er auch bei den Nebenwirkungen einer Chemotherapie und schützt vor Alzheimer.

Die Wurzel beruhigt die Nerven und vertreibt sorgenvolle Gedanken, und als Bonus gibt es besonders frischen Atem!

Vielseitig in der Küche verwendbar

Ingwer kann man den meisten Speisen zugeben, zum Beispiel Suppen, Salaten, Eintöpfen, aber auch Smoothies und Süßspeisen. Außerdem eignet er sich hervorragend zur Zubereitung von Tees.

Bei Verdauungsbeschwerden:
1 g frischen oder getrockneten Ingwer hacken, mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen und abseihen. Den Tee eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit trinken.

Bei Schnupfen:
Eine kleine frische Ingwerwurzel hacken, in 1 Liter Wasser ca. 20 Minuten köcheln lassen und abseihen. Den Tee über den ganzen Tag verteilt trinken.

Ich trinke im Winter auch gerne meine heiße Ingwer-Zitronen-Limonade. Dazu einfach den Saft einer Zitrone mit einem halben Liter heißem Wasser aufgießen, ein paar Ingwerscheiben hinein geben und mit 1 TL Honig süßen. 

Vorsicht

Die Ingwerpflanze an sich ist unbedenklich, doch bei hoher Dosierung wird zur Vorsicht geraten. Es gibt inzwischen eine Reihe von Ingwerpräparaten und bei Überdosierung kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen wie zum Beispiel Hautreizungen kommen. In der Schwangerschaft und Stillzeit kann Ingwer gegen Übelkeit helfen, bei hoher Dosierung allerdings auch Wehen auslösen. Einige Quellen raten auch davon ab, Kindern Speisen mit Ingwer zu geben. Mein Sohn isst ihn allerdings sehr gerne, und auch bei asiatischen Kindern steht er regelmäßig auf dem Speiseplan.

Am besten ist es wohl, bei der natürlichen Quelle zu bleiben und den Ingwer in Maßen zu essen! Dann hilft er allerdings gegen allerlei Beschwerden und gehört damit fast in jede Hausapotheke.

Quellen:
http://gesund.co.at/ingwer-heilpflanzenlexikon-23041/
http://www.gesund.at/a/was-ingwer-kann
http://www.fid-gesundheitswissen.de/pflanzenheilkunde/ingwer/

Bilder/Fotograf: 
freepik.com / evening_tao
Unsplash.com / Dominik Martin

Ulrike Göbl, MA

Die nebenberufliche Fitness- und Ernährungstrainerin beschäftigt sich schon seit ihrer Jugend mit gesunder Ernährung und alternativen Lebensweisen. 2010 begann die begeisterte Hobbyköchin ihren Foodblog „Fit & Glücklich“. Dort vereint sie ihre Liebe zu gutem Essen und Sport mit dem Versuch, die Balance im Leben zu finden. Seit 2012 vernetzt sie mit einer Kollegin auch noch die Österreichischen Foodblogger auf einer eigenen Plattform und hat 2015 auch ein Kochbuch  zum Thema “Clean Eating” geschrieben.