Guter Deal: Was du in Wien tauschen – oder geben und nehmen – kannst. Tauschgeschäfte machen sich in jeder Hinsicht bezahlt.
Dieser Artikel wurde am 5. Januar 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

 Schon wieder wandert ein ausgelesenes Buch in den Müll? Du fährst auf Urlaub und der Kühlschrank ist noch voller Lebensmittel? Wegwerfen? Nein! Sich lieber etwas dafür holen – oder einfach nur anderen eine Freude machen. „Tauschgeschäfte“ ist dabei bei den meisten Projekten zu kurz gegriffen: Denn fast überall darfst du dir auch einfach etwas holen – ohne dafür etwas geben zu müssen.

5 Bereiche, wo Tauschgeschäfte absolut Sinn machen

1. Essen

Die Initiative Food Sharing sammelt täglich Lebensmittel und befüllt damit freie Kühlschränke in Wien. Diese „Fair-Teiler“ stehen in Cafés und Restaurants (Liste gibt’s hier), an denen sich jeder bedienen kann. Du weißt vor deinem Urlaub nicht, wohin mit dem Gemüse, das noch im Kühlschrank ist? Vielleicht ist aber am Ende des Geldes auch noch ein wenig Monat übrig und du kannst selbst dringend etwas benötigen? Einer dieser Kühlschränke steht im Bio Greissler und Bistro „Iss mich!“ von Tobias Judmaier: Er verwendet hauptsächlich Lebensmittel (Biogemüse, das zu groß oder zu klein ist, um als marktkonform zu gelten), die er über sein Partnernetzwerk erhält. Die fertigen Gerichte werden dann den Kunden serviert, die damit bis zu 300 Gramm Lebensmittel pro Portion „retten“.

2. Bücher

So viele Bücher, an die wir gefühlt unsere Lebenszeit verschwendet haben – und so viele, die wir noch lesen möchten. Wie wär’s denn, sich einfach die Bücher zu schnappen, die uns nichts (mehr) bedeuten, auf die jemand anderer aber vielleicht schon lange gewartet hat – und sich dafür mit neuem Lesefutter auszustatten? In Wien gibt es drei offene Bücherschränke (Ecke Zieglergasse-Westbahnstrasse, Grundsteingasse Ecke Brunnengasse und im Heinz Heger Park), die vom Verein „Offener Bücherschrank“ errichtet wurden. Geben und Nehmen – und lesen! 

3. Kleidung

Warum für Shoppingvergnügen Geld ausgeben und die Mülltonnen sinnlos mit Kleidungsstücken füttern, von denen wir uns einfach abgesehen haben? Es gibt übrigens auch einen offene Kleiderschrank für Kinderkleidung in den Praxisräumen des Vereins Kind Familie Umwelt, der Dienstag zwischen 14.00 und 18.00 Uhr zugänglich ist (telefonische Anmeldung bei Katharina Thiery 0699/13173307 erbeten).

4. Spiele

Videospiele werden heute vielfach im Onlinehandel bestellt. Dabei kann man ganz schön Geld sparen, wenn man weiß wo: Bei Games Connect im Donauzentrum kann man durchgespielte Video-Games einfach bei Inhaber Manuel Fadinger schätzen lassen und sich für den Gegenwert ein neues Spiel mit nach Hause nehmen. Die Differenz zum Wunschspiel kann draufgezahlt werden oder du erhältst eine Gutschrift für den nächsten Besuch, wenn das Tauschobjekt der Begierde weniger Wert hat als das, was du mitgebracht hast. 

5. Allerlei

Suchen und Finden heißt es im Kostnix-Laden in der Zentagasse 26 im fünften Bezirk. Oder »Geben und Nehmen statt Kaufen und Verkaufen«, wie das Motto der Gründer heißt. Und hier kann wirklich alles, das funktionstüchtig und sauber (und ohne fremde Hilfe getragen) ist, in den Laden gebracht – und von dort mitgenommen – werden: Neben Büchern und Kleidung dürfen’s im Kostnix-Laden auch Geschirr und Küchenkram, Werkzeug und Spielsachen und vieles mehr sein. Geöffnet hat das Projekt MO, DO, FR von 15:00 bis 20:00 Uhr und MI von 14:00 bis 19:00 Uhr. Bevor das nächste Mal etwas Funktionstüchtiges im Müll landet: Lieber dort vorbeibringen! Der Kostnix-Laden ist ein politisches Projekt, welches praktisch erfahrbare Kritik an Marktwirtschaft und Warentausch üben möchte – das bedeutet: Du kannst auch hinkommen und ohne jede Gegenleistung etwas mitnehmen – einfach so, weil es dir dort ermöglicht wird.


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Aufmacherbild: pixabay.com

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