PET Lamps
PET Lamps
Einzigartige Lampenschirme aus PET-Flaschen.
Dieser Artikel wurde am 21. Juni 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

PET Lamps wurden aus dem Problem riesiger Müllberge im kolumbianischen Amazonas heraus geboren. Dort treiben aus Mangel an Recyclingsystemen vor Ort unzählige Plastikflaschen umher und landen am Ende im Ozean. Industriedesigner Alvaro Catalan de Ocon kam 2011 auf die Idee, die Flaschen als Lampen weiterzuverwenden, damit sie nicht unegachtet in der Natur landen. Mittlerweile werden die PET Lamps in verschiedenen Ländern der Welt hergestellt. In den jeweiligen Regionen entstehen kunstvolle Lampenschirme mit traditionellen Web- und Knüpfmustern. Es sind handgearbeitete Unikate, die für eine zukunftsweisende Art des Konsums stehen.

PET Lamps – von der Plastikflasche zum Lampenschirm

In tropischen Ländern fehlt es oft an Ressourcen für das Einsammeln und Recyceln von Plastikflaschen. Sie werden meist achtlos in die Natur geworfen. Der tropische Regen spült sie in die Flüsse. Das Problem ist bekannt. Trotzdem gibt es von offizieller Seite niemand, der sich darum kümmern würde. 2011 nahm Alvaro Catalan de Ocon an einem Projekt zur Weiterverwendung von PET-Flaschen teil und kam auf die Idee, PET Lamps herzustellen. Das Prinzip ist einfach, die Ergebnisse erstaunlich: Durch den Flaschenhals wird die Elektrik verlegt, der Flaschenkörper wird in Streifen geschnitten und zu einem Lampenschirm aufgefächert und mit den jeweiligen Materialien zu wunderschönen Lampenschirmen weiterbearbeitet.

Traditionelles Handwerk erhalten

Die Lampen werden nach den handwerklichen Traditionen der jeweiligen Herstellungsregion geknüpft bzw. gewebt und greifen traditionelle Materialien, Farben und Muster auf. Im Norden Südamerikas kommen beispielsweise Palmblätter und bunte Stoffe zum Einsatz. Das kalte, regnerische Klima der Anden spiegelt sich im dicken Wollmaterial wider wohingegen die Lampen aus Japan mit Bambus eher schlicht gehalten sind. Auf diese Weise helfen die PET Lamps nicht nur der Umwelt, sondern tragen auch dazu bei, Handwerkstraditionen zu erhalten und weiterzugeben.

PET Lamps verbinden Umweltschutz und Design

Internationale Aufmerksamkeit erhielten die PET Lamps bereits 2013, als sie in Mailand ausgestellt wurden. In den darauffolgenden Jahren wurden die Kollektionen aus Chile, Äthiopien und Japan vorgestellt. Ein Ziel des Projekts ist es, dass PET-Lamps in mehr Ländern dieser Welt hergestellt werden sollen. Es ist ein schönes Beispiel dafür, wie Umweltschutz und Design international verbunden werden können.

Weitere Informationen und Produkte unter: petlamp.org

Bilder: 
Bilder: © AcdO petlamp.org

Martina Liel ist Germanistin (M.A.) und arbeitet seit 2009 als freie Texterin und Autorin mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit und Healthcare. Seit 2013 bloggt sie über ein Leben mit Endometriose, einer chronischen Erkrankung, bei der ein nachhaltiger und gesunder Lebensstil eine wesentliche Rolle spielt. Ihr Buch “Nicht ohne meine Wärmflasche – Leben mit Endometriose” ist im März 2017 erschienen.