Eine Entwicklung aus Australien könnte das Aussehen von Städten verändern. Zwischen Hochhäusern sind sanft rotierende Paneele eingepasst, die wie Jalousien aussehen. Windenergie wird im urbanen Raum gewonnen, ohne Lärm oder der Versiegelung von Naturflächen.
Dieser Artikel wurde am 3. Juli 2013 veröffentlicht
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Forscher der Universität Wollongong in Australien haben eine neuartige Windturbine entworfen, die die Windenergie von Grund auf verändern könnte. Das Design ermöglicht die Installation auf den Dächern oder zwischen Hochhäusern. Außerdem soll die Innovation ruhiger, günstiger und sicherer sein als traditionelle Windturbinen, weil keine großen Rotorblätter eingesetzt werden.

Vertikale Rotoren

Anstelle großer Rotorblätter mit horizontaler Rotation setzt PowerWINDows auf eine Vielzahl kleiner aerodynamischer Flächen, die sich langsam vertikal in der Richtung des Windes drehen. Horizontale Windturbinen gelten als wesentlich effizienter, Vertikalrotoren müssen dafür nicht ausgerichtet werden. Bei PowerWINDows besteht ein Paneel aus vielen kleinen unabhängig von einander rotierenden Einheiten, die wie bei einer Jalousie miteinander verbunden sind. Dieses Design soll weniger Luftwirbel erzeugen, womit Bauten geringerer Belastung ausgesetzt sind und Lärm reduziert wird. Erhaltungs- und Betriebskosten sind laut den Entwicklern gering, Massenproduktion einfach erreicht und installiert können die PowerWINDows fast überall werden.

Modulares Design

Ein weiterer Vorteil der australischen Jalousien gegenüber konventionellen Windturbinen ist die modulare Konstruktion – jedes Paneel stellt eine eigene kleine Turbine dar. Soll an einem Standort mehr Energie erzeugt werden, können zusätzliche Paneele angebracht werden. Die Errichtung einer ganzen Turbine ist damit hinfällig. Die Paneele können einfacher und kostengünstiger installiert werden und in bestehende Bauten integriert werden, zum Beispiel an der Seite eines Gebäudes oder auf Dächern.

Markteinführung in zwei Jahren

Es ist naheliegend, die Form und Höhe von stromverbrauchenden Hochhäusern für die Erzeugung von Windenergie zu nutzen. Versuche in der Vergangenheit haben gezeigt, dass die Umsetzung dieser Idee nicht einfach ist. So wurde der Strata Tower in London das erste Gebäude mit integrierten Windturbinen. Die Bewohner der Dachgeschosswohnungen unter den traditionellen Turbinen waren von dem Lärm weniger angetan, die Turbinen stehen mittlerweile still. Auf die Markteinführung der PowerWINDows ist noch eine Weile zu warten: Die Wissenschaftler der Universität Wollongong wollen gemeinsam mit dem Schiffsmaschinenbauer Birdon in zwei Jahren einen Prototyp für weitere Tests entwickeln, um danach PowerWINDows verkaufen zu können.