Pflanzenabfälle bieten viele Verarbeitungsmöglichkeiten
Dieser Artikel wurde am 28. Dezember 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Ein Start-up aus Hamburg will die Verpackungswelt revolutionieren

350.000 Tonnen Altstoffe werden in Wien jährlich gesammelt. Glas, Metall oder Plastikflaschen laden dabei in verschiedensten Müllverwertungs- und entsorgungsanlagen der Stadt. Doch was, wenn unser gesamter Verpackungsmüll in Zukunft einfach auf dem Kompost landen könnte?

Ökologische Verpackungen

Diese Vision ist gar nicht mehr so utopisch, wie sie klingen mag. Denn Eduardo Gordillos Start-up Bio-lutions in Hamburg verarbeitet Agrarreste zu biologisch abbaubaren Fasergussformen. Genauer gesagt bedeutet das, dass der gebürtige Kolumbianer Verpackungsmaterial und Einweggeschirr aus bisher ungenutzten Pflanzenresten, die keine anderweitige Verwertung gefunden haben, herstellt. So werden beispielsweise aus den Resten unverwertbarer Tomatenpflanzen Verpackungen für die Tomaten selbst erzeugt. Auch Reisstroh oder Bananenstämme gehören zu den ökologischen Rohstoffen für sein Konzept. Es scheint als wolle Gordillo die gesamte Verpackungswelt revolutionieren. Sein vorrangiges Ziel ist es, möglichst wenige und vor allem ökologische Ressourcen zu verwenden, um die Umweltverschmutzung einzudämmen und nachhaltige Verpackungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.

Den Mitarbeitern des Unternehmens liegt jedoch nicht nur die Nachhaltigkeit des Endproduktes am Herzen, sondern die Idee des Umweltschutzes beginnt bereits bei der Produktion. So verwendet Bio-lutions keine chemischen Zusätze, um ihre Produkte herzustellen. Auf diese Weise werden sowohl chemische Verunreinigungen als auch übermäßiger Wasserverbrauch vermieden, was bei der konventionellen Herstellung von Zellstoff immer noch üblich ist.

Regional und kosteneffizient

Die Verpackung- und Einwegprodukte des Start-ups könnten mit Gordillos Verfahren in allen Ländern der Welt regional und kosteneffizient produziert werden. Dadurch würde in Zukunft nicht nur die lokale Nachfrage an Verpackungsprodukten nachhaltig gedeckt, sondern es können auch Arbeitsplätze geschaffen werden. Derzeit stellt das Unternehmen verschiedene Produkte her: Dazu zählen kompostierbare Verpackung für alle trockenen Inhalte sowie Materialien, die beispielsweise mit Bio-Plastikfolie überzogen sind und sich daher auch für Flüssigkeiten eignen. Und die – wer weiß – damit vielleicht geeignet sind, die Zukunft der Plastikwelt infrage zu stellen?

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Quellen: Bio-lutions und Mülltrennungs-Info der Stadt Wien

Bilder: DEG und BIO-LUTIONS