Das britische Unternehmen VivaRail baut alte Zuggarnituren zu modernen Batterie-Elektrischen Zügen um.
Dieser Artikel wurde am 24. April 2018 veröffentlicht
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Züge, Lokomotiven und Wagons, sind äußerst langlebig. Einen Zug zu bauen, bedeutet hohen Material- und Energieaufwand, deshalb ist es generell eine gute Idee, Züge umzubauen und zu renovieren, um sie modernen Bedürfnissen und Vorgaben anzupassen. Ein Zug der etwa dreißig Jahre alt ist, hat gerade einmal seine halbe Lebensdauer hinter sich, ihn zu verschrotten, weil seine Innenausstattung nicht heutigen Standards entspricht wäre eine unglaubliche Ressourcenverschwendung und Umweltbelastung. Das britische Unternehmen VivaRail baut alte Diesel-Elektrische Züge deshalb so um, dass sie von neuproduzierten auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden sind. Doch nicht nur ein Design-Update bekommen die Züge, auch technisch werden sie modernisiert und von Diesel-Elektrischen auf Batterie-Elektrischen Betrieb umgestellt.

Verglichen mit dem Bau neuer Züge führt der Umbau alter Garnituren zu großen CO2-Einsparungen. Durch den Einbau und die Verwendung einer Batterie kann auch beim Betrieb CO2 eingespart werden. Im Prinzip sind batteriebetriebenen Züge nichts Neues, es gibt sie seit mehr als 100 Jahren, doch die moderne Batterietechnologie ist viel besser. VivaRail verwendet in seinen umgebauten Zügen Lithiumeisenphosphat-Batterien, welche eine hohe Energiedichte aufweisen und äußerst sicher sind, wie Vivarails Technischer Direktor David Kind in einem Video von „Fully Charged“ erklärt. Die verwendeten Batterien können in den selben Vorrichtungen wie die Dieselgeneratoren eingebaut werden. Sie haben eine Kapazität von rund 90 kW/h und liefern bis zu 180 kW Energie für den Betreib des Zuges, was mehr ist, als die alten Dieselgeneratoren liefern können.

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Elektrizität können die Züge aus den vorhandenen Oberleitung beziehen, über diese kann die Batterie auch während der Fahrt geladen werden. Außerdem sind die Züge mit Rekuperationbremsen ausgestattet, auch auf diese Art werden die Batterien also aufgeladen. Weiters arbeitet man mit anderen Unternehmen zusammen, um ein System zu entwickeln, mit dem die Züge geladen werden können, wenn sie stillstehen. In Tests hat sich gezeigt, dass die Züge rund 80 Meilen, das sind knapp 130 Kilometer, im Batteriebetrieb fahren können, bevor sie geladen werden müssen. Um die Reichweite zu erhöhen, kann auch eine Diesel-Batterie-Hybridversion des Zuges gebaut werden. Vivarail hält dadurch den Einsatz auf vielen verschiedenen Zugstrecken in Großbritannien für möglich.

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Bild: VivaRail