Bio ist gut für den Boden – warum genau und weshalb das wichtig ist
Dieser Artikel wurde am 29. September 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Bio hat viele Vorteile und ist unter anderem besser für den Boden. Klar, er wird nicht mit Pestiziden belastet, aber gibt es noch andere Gründe? Dieser Frage bin ich für den heutigen Artikel nach gegangen!

Vergiftet nicht

Synthetische Pestizide schädigen Tiere, Bakterien und Pilze im Boden. Bio-Bauern setzen dagegen nur wenige, natürlich vorkommende und gut abbaubare Spritzmittel ein (wie zum Beispiel Gülle, die hauptsächlich aus Urin und Kot landwirtschaftlicher Nutztiere besteht). Auch gut für die Bodenbakterien ist es, dass Bio-Bauern Antibiotika nur im Notfall verwenden, denn die Reste davon kommen mit der Gülle wieder auf den Acker (und können somit auch in unser Grundwasser gelangen).

Fördert das Leben

In einem Bio-Boden leben mehr Regenwürmer, Milben, Pilze und Bakterien als in einem konventionell bewirtschafteten Boden. Das haben Langzeitversuche bewiesen. Diese Vielfalt an Bodenlebewesen baut organisches Material zu Humus ab und hält so den Boden fruchtbar. Die Regenwürmer durchlüften und lockern dabei auch noch den Boden und die Vielfalt im Boden ernährt auch viele Tiere, die auf dem Acker leben.

Macht Boden fruchtbar

Humus ist die abgestorbene organische Substanz im Boden, die ihn erst fruchtbar macht. Er lockert den Boden und speichert Wasser. Bio-Bauern düngen wie erwähnt mit Mist, säen im Herbst Gründüngung an und bauen Kleegras in ihre Fruchtfolge ein (das als Tierfutter verkauft wird). All das bringt organische Masse ein, die von den Bodenlebewesen zu Humus abgebaut wird. So erhalten Bio-Bauern von vornherein die Bodenfruchtbarkeit.

Verringert Bodenerosion

Jedes Jahr werden acht bis zehn Tonnen Boden pro Hektar vom Acker getragen, alleine durch Wind und Wasser. Bio-Bauern verringern die Bodenerosion, indem sie nach der Ernte Senf, Bienenweide oder Wintererbsen aussäen. Diese Gründüngung bleibt den ganzen Winter auf dem Acker, friert und wird im Frühjahr dann in den Boden eingearbeitet – als Regenwurmfutter.

Schützt das Wasser

Nitrat aus Kunstdünger und Gülle belastet unser Trinkwasser. Bio-Bauern verzichten auf Kunstdünger und begrenzen tierischen Dünger. Die Pflanzen werden ernährt, indem in Fruchtfolgen Klee, Erbsen und andere Leguminosen angebaut werden. Diese Pflanzen bringen Stickstoff aus der Luft in den Boden. Viele Wasserwerke fördern deshalb den Bio-Anbau im Einzugsgebiet ihrer Brunnen.

Knackpunkt Kupfer

Beim Anbau von Obst, Wein, Kartoffeln und Hopfen dürfen Bio-Bauern Kupfer gegen Pilzkrankheiten spritzen. Kupfer Reichert sich im Boden an und kann Regenwürmer schädigen. (Wobei bei der erlaubten Konzentration von drei Kilogramm pro Hektar die Gefahr gering ist. Trotzdem wird auf der Bio-Front nach Alternativen geforscht.)

Und warum ist ein guter Boden eigentlich wichtig? Böden speichern CO2 und beeinflußen somit das Klima. Sie spielen daher im Klimaschutz eine zentrale Rolle. 

Quellen:
http://www.biola.at/darum-ist-bio-besser/articles/argumente-fuer-bio.html
http://www.zeit.de/2012/13/Bio-Frage-6-Umwelt
Schrot&Korn, 5/2015
http://www.biodreinull.at/boden-gut-machen/

Fotos:
Unsplash / Zbysiu Rodak
Unsplash / Nicolas Barbier Garreau

Ulrike Göbl, MA

Die nebenberufliche Fitness- und Ernährungstrainerin beschäftigt sich schon seit ihrer Jugend mit gesunder Ernährung und alternativen Lebensweisen. 2010 begann die begeisterte Hobbyköchin ihren Foodblog „Fit & Glücklich“. Dort vereint sie ihre Liebe zu gutem Essen und Sport mit dem Versuch, die Balance im Leben zu finden. Seit 2012 vernetzt sie mit einer Kollegin auch noch die Österreichischen Foodblogger auf einer eigenen Plattform und hat 2015 auch ein Kochbuch  zum Thema “Clean Eating” geschrieben.