Mit ein paar Tipps und Tricks lässt sich Plastik im Alltag ganz unkompliziert vermeiden.
Dieser Artikel wurde am 16. Juli 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Hallo und schön, dass du hier bist. Oder besser gesagt, dass ich hier bin. Denn normalerweise blogge ich auf meinem eigenen Blog Let’s get öko. Let’s get öko gibt es seit über zwei Jahren. Ursprünglich war er als Reiseblog konzipiert, allerdings habe ich sehr schnell gemerkt, dass ich nicht genug reise, um regelmäßig Content zu produzieren. Daher bin ich eine etwas andere Reise angetreten, nämlich die zu einem nachhaltigeren Lebensstil. Ich habe zu dieser Zeit bereits bei einer NGO in Wien gearbeitet und war mit dem Thema “Nachhaltigkeit” vertraut. Allerdings hat mir die persönliche Umsetzung gefehlt. Umweltschutz ist wichtig, aber wie kann ich das für mich zu Hause umsetzen? Genau darüber habe ich angefangen zu bloggen. Nachhaltigkeit in den Alltag zu integrieren ist nicht immer einfach und geht auch nicht von heute auf morgen – und genau darum geht es auf meinem Blog.

Ich habe schnell gelernt, dass es total okay ist, wenn du nicht von einer Sekunde auf die nächste auf FastFashion und Plastik verzichtest, wenn du nicht sofort dein Auto verkaufst und Gemüse nur mehr aus dem Eigenanbau beziehst. Häufig geht es um die kleinen Schritte, den Anfang, einfach mal loslegen und dann im eigenen Tempo weiterziehen. Solange, bis kein Plastik mehr im Meer ist, Dieselmotoren nur noch im Museum stehen und nur mehr Biobaumwolle produziert wird. Und auf diese Reise möchte ich dich in den nächsten fünf Wochen mitnehmen.

So sieht ein plastikfreier Einkauf bei mir aus

Der Plastikfalle entkommen

Wir starten diese Serie mit einem sehr aktuellen Thema: Einwegplastik. Immer häufiger lesen wir von der Verschmutzung der Strände und Meere durch Makro- und Mikroplastik. (Als Mikroplastik werden all jene festen und unlöslichen Stücke Plastik bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind.) Kein Wunder, denn pro Jahr werden mehr als 300 Millionen Tonnen Kunststoff produziert, von denen bis zu 12,7 Millionen Tonnen im Meer landen. Laut einer Statistik des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung handelt es sich bei 60 bis 90% des Mülls am und im Meer um Plastik. Die Folgen sind groß: Mehr als 1 Million Seevögel und 100.000 andere Meereslebewesen verenden jährlich auf Grund des Plastikmülls. Doch nicht nur Tiere, auch Menschen sind betroffen, denn Plastik kann gesundheitsschädlich sein:  eine Portion Muscheln enthält schätzungsweise 90 Partikel Mikroplastik.

Energieleben Blogger Laurel hat das Thema aufgegriffen und darüber berichtet, wie man auf Mikroplastik beim Einkaufen verzichten kann und worauf man achten muss.

Paradeiser to go – im Baumwollsackerl

Gerade im Alltag ist es oft schwierig, bewusst auf Plastik zu verzichten. Obwohl es immer mehr verpackungsfreie Supermärkte gibt, können sie dem Angebot an konventionellen Supermärkten noch lange nicht das Wasser reichen. Auf dem Weg zur Arbeit noch schnell einen Kaffee im Einwegbecher, ein Weckerl im Papiersackerl oder etwas Süßes. Zum Ende des Tages hin wird der Plastikmüllberg immer größer. Dabei ist das nicht notwendig. Mit ein paar einfachen Schritten kannst du Plastik im Alltag ganz unkompliziert vermeiden.

8 Schritte zu weniger Plastik im Alltag

Um Plastik zu vermeiden bedarf es einiger Vorbereitungen, aber im Großen und Ganzen ist es wirklich nicht schwierig. Hier sind meine acht liebsten Tipps:

  •   Immer ein Stoffsackerl dabei haben. Ich habe mir angewöhnt, in jede Tasche und jeden Rucksack ein Stoffsackerl zu geben. So habe ich für den Fall der Fälle immer eines dabei.
  •   Außerdem habe ich immer noch Obstsackerl einstecken. Diese verwende ich nicht nur für Obst und Gemüse, sondern zum Beispiel auch für Brot und Gebäck beim Bäcker oder in der Selbstbedienungsabteilung im Supermarkt.
  •   So gut es geht, versuche ich, Sachen selber zu machen. Anstatt eine Packung Kekse zu kaufen, backe ich einen Kuchen. Suppengrün ersetzt Suppenwürfel, Kichererbsen im Glas werden mit Tahina zu Humus etc. – hier ist die Liste unendlich und auch deiner eigenen Kreativität und vor allem Neugier keine Grenzen gesetzt.
  •   Nicht nur selber machen, sondern auch selber mitbringen ist eine meiner Devisen. Wenn du dir zum Beispiel dein Mittagessen ins Büro in einer Mehrwegverpackung (Glas, Brotdosen, Bienenwachstuch) mitnimmst, sparst du jede Menge Plastik und auch Geld.
  •   Mehr ist weniger. Wenn ich gerade keine Lust habe, meine Nudeln selber zu machen, dann achte ich darauf, möglichst große Mengen zu kaufen. In der Summe produzierst du weniger Verpackungsmüll, wenn du dir einmal ein Kilo Nudeln kaufst, als wenn du fünf Mal 200 Gramm Packungen kaufst. Selbiges gilt auch für Shampoos, Duschgel, Bodylotion, Zahnpasta etc.
  •   Allerdings gibt es bereits bei vielen Produkten Alternativen. Schau dich einfach mal um, wenn du ein bisschen Zeit hast. Die gängigsten Alternativen beziehen sich häufig auf Hygieneartikel: Feste Seife und festes Shampoo, Menstruationstasse, waschbare Abschminkpads, Rasierhobel aus Metall, Taschentücher aus Stoff, plastikfreies Deo in fester Form, Holzzahnbürsten, Wattestäbchen aus Papier und Baumwolle.
  •   Der Klassiker ist natürlich der Mehrwegkaffeebecher und die Mehrwegtrinkflasche. Mittlerweile gibt es wirklich schöne Coffee-to-go Becher, mit coolen Designs und Motiven. Eignet sich natürlich nicht nur für Kaffee, sondern auch für Tee. Ebenso sieht es bei den Mehrwegtrinkflaschen aus. Egal, ob Stainless Steel oder Glas – die Anschaffung lohnt sich garantiert.
  •   Wenn du das nächste Mal essen gehst, dann bestelle deine Getränke ohne Strohhalm!

Übrigens passiert es mir selber auch noch manchmal, dass ich ganz ohne Stoffsackerl unterwegs bin, mich der schnelle Hunger überkommt oder ich einfach mal Lust auf die Schokolade in der lila farbigen Verpackung habe. Aber das ist auch okay, solange man ansonsten Achtsam mit dem Plastikkonsum umgeht- Was ist mit dir? Vermeidest du auch Plastik im Alltag? Was sind deine Tipps?

Fotos: Lisa Radda | Benjamin Jung

Quelle:
https://www.wissenschaftsjahr.de/2016-17/fileadmin/meere_ozeane/Downloads/160913_Dossier_Plastikmuell_im_Meer.pdf


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