Fotocredit: Laurel Koeniger
Fotocredit: Laurel Koeniger
Wohlbefinden ist etwas Individuelles. Diese Tipps helfen, die richtige Heizmethode für dich zu finden.
Dieser Artikel wurde am 1. Februar 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Es ist kalt. Und es wird noch kälter. Als ich heute morgen auf dem Weg ins Leopold Museum war, flogen mir zum ersten Mal dieses Jahr in Wien Schneeflocken um die Nase. Schnee ist ja schön und gut, aber sofort musste ich an die Heizkosten für meine zugegebenermaßen relativ große aber auch superschöne Altbauwohnung denken. Machte ich alles richtig? Und wie heizt man eigentlich am besten eine Altbauwohnung? Befeuert durch die immens hohen Räume im Museum, machte ich mich später auf eine kurze Recherche. Wie man also günstig seine Altbauwohnung heizen kann, liest du jetzt:

Altbauwohnung richtig heizen

Mir ist klar, dass ich mich in meiner Wohnung wohl fühlen will – das ist mir auch ein paar Grad mehr im Winter wert. Trotzdem kann man, so gut es geht, nachhaltig Energie sparen, ohne zu erfrieren. Ich gebe einige Tipps, die dir dabei helfen können. Wichtig ist dabei, dass Wohlbefinden logischerweise etwas Individuelles ist. Mir wird leicht kalt und ich bin viel Zuhause, deswegen ist meine Heizung vielleicht etwas wärmer, als deine. Finde für dich, was dir richtig und gut erscheint. Jede Wohnung ist nun mal anders aufgebaut- da spielen viele Faktoren rein. Trotzdem denke ich, dir hier ein paar gute Tipps geben zu können. Im Zweifelsfall- ziehe doch einen Energieberater zu Rate.

Ich versuche zu eruieren, ob sich der letzte Schluck noch lohnt, aber nein- die Tasse ist leer. Fotocredit: Laurel Koeniger

1. Finde die passende Temperatur, mit der du dich im Winter wohl fühlst

Bei mir in der Wohnung hat es im Durchschnitt wohl um die 22° Celsius im Winter in den Räumen, in denen ich mich am meisten aufhalte. Bei dieser Temperatur geht es mir gut, ich habe nur selten kalte Füße und kann in Pullover und Pyjamahose am Sofa unter einer Decke sitzen und stundenlang schreiben, ohne, dass ich erfriere. Für manche Menschen ist das vielleicht schon zu warm, andere wollen es noch wärmer. Viel wärmer würde ich aber nicht empfehlen, da die Heizkosten doch recht schnell steigen können und diese trockene, warme Luft auch gar nicht so gesund für den Körper ist.

2. Stelle einen Tag-Nacht-Timer

Stell dein Thermostat für die Heizung richtig ein. Überlege dir, wann du immer schlafen gehst, und wann du aufstehst. Fast immer gibt es einen Nachtmodus, in dem man die Heizung für die Nacht ein paar Grad niedriger einstellen kann. Bei mir darf es in der Nacht auf bis zu 19° abkühlen. Das klingt erst einmal nach wenig Abkühlung, aber du musst bedenken, dass es mehr Energie kosten kann, von einer sehr niedrigen Temperatur auf eine hohe zu heizen- und das jeden Morgen. Effizienter ist es, auf einem relativ gleich bleibendem Niveau zu bleiben. Aber wie schon gesagt- auch hier musst du schauen, wie es für deine Wohnung am besten funktioniert, in einigen Fällen kann es sich sogar auszahlen, die Heizung über Nacht auszustellen.

3. Verschiedene Temperaturen für verschiedene Räume

Falls das bei dir geht- variiere doch die Temperatur für die verschiedenen Räume. Im Schlafzimmer, im Klo und im Vorzimmer reichen oft 18° oder ein bisschen weniger, in der Küche dann vielleicht 20° und im Wohnzimmer eventuell auch mehr, wenn du dort lange und oft bist. So konzentrierst du die Energie auf die richtigen Orte und verschwendest so wenig wie möglich.

4. Richtig lüften

Auch richtig zu lüften kann viel verändern. Stoßlüften nennt man die in diesem Fall richtige Methode: Du öffnest mehrere Fenster in deiner Wohnung für ungefähr 5 Minuten. Die Heizung bleibt dabei einfach an. Diese Methode hat den Effekt, in kurzer Zeit viel frischen Sauerstoff in die Wohnung zu bringen, ohne dabei den Boden, die Wände und alles andere stark abzukühlen. Außerdem wird so die Feuchtigkeit aus deinen Räumen transportiert. Der Raum ist danach schnell wieder auf der normalen Temperatur und du verbrauchst wenig Energie.

Hier versuche ich, mich an meiner goldenen Teekanne zu wärmen- das klappt nur bedingt. Ich habe nämlich vergessen, etwas einzufüllen. Fotocredit: Laurel Koeniger

5. Trage warme Sachen

Ganz ehrlich – im Winter ist es nun mal kalt. Anstatt also nackt herumzulaufen, ziehst du dich ein wenig dicker an – ich bin fast immer in Jogginghose und Pullover in der Wohnung unterwegs. Auch so kann man sich das eine oder andere Grad ersparen. Halte die Füße warm – wenn die kalt sind fühlt man sich allgemein zu kalt.

6. Dichte Fenster

Dichte Fenster und Türen sind das A und O nachhaltigen Heizens. Und ja, das macht es komplizierter. Was mache ich nämlich, wenn ich keine modernen Fenster und keine Zeit, kein Geld für eine Renovierung habe?

Polster und Decken. Viele Altbauwohnung haben noch typische Doppelfenster, bei denen zwischen den Scheiben Platz genug für ein paar Polster oder eine Decke ist. Die dämmen stark und helfen sehr beim Sparen! Schließe zusätzlich über Nacht die Rollo oder Fensterläden, wenn es sehr kalt wird. Das spart dir noch einmal ein paar Prozent.

Auch deine eventuell alte Tür in den zugigen Gang des Hauses kannst du von innen mit einer riesigen Decke verdecken. Das erfordert ein wenig handwerkliches Geschick, lohnt sich aber auf jeden Fall!

7. Trinke Tee und halte dich warm

Auch mit scharfem Essen oder mit Kochen allgemein kann man sich gut warmhalten. Lass doch den Backofen offen stehen, wenn du fertig bist, dann wird die Wärme nicht abgesaugt, sondern schön in der Wohnung verteilt. Wenn du etwas Beschäftigung brauchst, könntest du ja so etwas wie diese wunderschöne Lampe aus alten Zeitungen basteln.

8. Führe Buch …

…und beobachte die Temperaturen, mit denen du dich wohl fühlst, sowie die Heizkosten und die Temperaturschwankungen in den Räumen. Vielleicht kannst du dann von Jahr zu Jahr effizienter und nachhaltiger heizen.

In meiner Fantasie führe ich einen strengen Haushalt und notiere ALLES! Fotocredit: Laurel Koeniger

Ich hoffe, die paar Tipps helfen dir dabei, deine Wohnung richtig zu heizen. Während ich staunend im Leopold Museum in den gigantischen Hallen stehe, die auch irgendwie beheizt werden müssen, bin ich dann doch froh, dass meine Räume nur 3,50 Meter hoch sind. Aber wer Klimt und Schiele ausstellt, muss sich auch die Heizung leisten können, oder?

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