Dieser Artikel wurde am 24. April 2013 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Und schon wieder belegt eine Studie, dass deutsche Atomkraftwerke ein großes Sicherheitsrisiko darstellen. Die Studie wurde vom…
Dieser Artikel wurde am 24. April 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Und schon wieder belegt eine Studie, dass deutsche Atomkraftwerke ein großes Sicherheitsrisiko darstellen. Die Studie wurde vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vorgelegt. Sie betrachtet die neun noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland und kommt zum Schluss, dass die Anlagen Grafenrheinfeld, Gundremmingen B und C, Philippsburg 2, Grohnde, Emsland und Isar 2 nicht ausreichend vor Erdbeben, und die Anlagen Grafenrheinfeld, Gundremmingen B und C, Philippsburg 2, Grohnde, Brokdorf und Neckarwestheim 2 nicht vor Hochwasser geschützt sind. Zudem könnten eventuelle Brände oder altersbedingte Probleme der Sicherheitssysteme verheerende Folgen haben.

Risiko ist “unverantwortbar hoch”

Eine besondere Gefahr gehe von dem veralteten Siedewasserreaktor in Grundremmingen aus. Durch die dortige Lagerung der Brennelemente in Abklingbecken innerhalb der Reaktorgebäude  könne es im Extremfall dort zu Wasserstoffexplosionen kommen. Die Kraftwerke seien zudem alle nicht mit genügend Notstromaggregaten ausgerüstet. Die im Rahmen des europäischen Stresstests geforderten Nachrüstungen sind noch nicht umgesetzt. Trotzdem sind die Reaktoren noch in Betrieb. Im Fazit der Studie heißt es, dass das Risiko, das von deutschen Atomkraftwerken ausgeht, unverantwortbar hoch sei.

Abschalttermine der deutschen Atomkraftwerke

Im Jahr 2000, unter der rot-grünen Bundesregierung, beschloss man in Deutschland den Atomausstieg. Für die Kernkraftwerke wurden Strommengen festgelegt, die sie bis zur Abschaltung noch produzieren durften. 2010 erhöhte die neue Bundesregierung diese Reststrommengen aber wieder. Die Laufzeiten wurden um bis zu 14 Jahre verlängert. Dann kam Fukushima. Von den 17 laufenden Atomkraftwerken wurden acht abgeschaltet. Neun Kernkraftwerke sind in Deutschland noch in Betrieb. Die Termine ihrer Abschaltung sind jeweils zum 31. Dezember wie folgt festgelegt:

  • 2015 Grafenrheinfeld
  • 2017 Gundremmingen B
  • 2019 Philippsburg-2
  • 2021 Grohnde, Gundremmingen C und Brokdorf
  • 2022 Isar-2, Emsland und Neckarwestheim-2

Hoffen wir, dass bis dahin das Glück, der Zufall oder die Fügung Schlimmeres verhindert. Denn die Sicherheitstechnik wird dies, sowie es aussieht, nicht tun.

Quelle und Studie unter:

http://www.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/neue-bund-studie-zu-risiken-deutscher-atomkraftwerke-sofortiger-atomausstieg-muss-ins-wahlprogramm/

 

Bildnachweis: © Rosel Eckstein  / Pixelio.de